Thorsten Krämer

Memphis, at the Travel Agent’s

Die Reise beginnt mit den Fingerspitzen: Sie
ertasten den Weg um den Globus. Inverses Relief
der Erfahrung, die Kugelform der Prädestination.

3. August 2015 16:55










Thorsten Krämer

The house dog at home

Statik der Treue: ein Hinübergleiten
in den Hintergrund, unmerkliche Unbeweglichkeit.

Das Tier, im weißen Fell der Blüten, weiß
nicht, was es tut. Es sitzt nur da und sitzt.

Your homecoming will be my homecoming. Ein Vers
von Cummings weht herbei, bewegt Blüten und Fell.

Statik der Treue: ein Balanceakt
im Unsichtbaren, die mikrotonalen Müdigkeiten.

9. Juli 2015 11:05










Thorsten Krämer

Family mementoes in Memphis

Hier endet es: ein Zuschauerplatz auf dem
Sideboard, eskortiert von Nippes. Vom Foto
zur Textur, die Toten als Tapete: So legen sie

Bedeutung ab. Der Eintritt in die Umwelt kostet
nur das Leben und dann etwas Zeit. Ein passiver
Wortschatz aus Vergangenen, ein strenges Gesicht

in der Zimmerecke.

28. Juni 2015 12:32










Thorsten Krämer

Z-Boy Hop

Kein Affe lebt ewig. Eine bruchstückhafte
Kombinatorik, die Lücken im Alphabet
korrespondieren mit den Rissen im Farbband.

Immer der Hang zum Konkreten, anschaulich
gemachte Probleme. Daher der Wert der
Unendlichkeit: Sie erklärt auch das hier.

7. Juni 2015 23:08










Thorsten Krämer

Vier Tage schulfrei:
Der Schweißgeruch der Kinder
durchquert die Wohnung.

14. Mai 2015 14:49










Thorsten Krämer

Untitled

Ein weiches Kollektiv: Die avancierte Choreo
lässt Raum für Interpretationen. Die Knopfaugen
sind ausdruckslos. Wir wissen zu wenig vom Leben

der Stofftiere: wie sie sich verständigen; was sie
machen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ein
Wohnprojekt im Pelz, das flauschige Alter.

2. Mai 2015 11:27










Thorsten Krämer

Untitled

Amor aus Messing, ein ästhetischer Fehlgriff
auf dem Tisch. Aus Anlass dieser Zusammenkunft
wurden bereits im Vorfeld zahlreiche Ablenkungsmanöver
konzipiert. Die adventöse Totenruhe. Klamme Finger

finden den Weg in ein anderes Licht, bildschirmhell
blitzen klandestine Identitäten auf. Kaffee und Tee
konspirieren zu einem Konzil der Wachhaltetechniken.
Und das Radio singt: Everything’s gonna be OkCupid.

11. April 2015 17:49










Thorsten Krämer

Der Staatssekretär ist krank

Der Roman eines Gedichts, die noch zu
leerenden Kaffeebecher: In der temporären Gegend
werden die Stimmen gesenkt, zwischen Stellwänden
geistern versunkene Dörfer umher.
                                           /Relokationen. Heimat
ist ein Vers, so dahingesprochen unterm Jubel
einer ganz anderen Baustelle.

(für Michael Serrer & Christoph Wenzel)

15. März 2015 18:12










Thorsten Krämer

am ende

am ende wird es ein erdenaufenthalt gewesen sein, der
kaum zu ordnen war, für mich, der ich
immer ordentlich bin.

Rolf Persch, 1949 – 2015

6. März 2015 18:06










Thorsten Krämer

Untitled

Wir müssen lernen, die Blumen
mit anderen Augen zu sehen
, sagtest du und
hattest die Augen woanders; in der Enge dieses
Zimmers war selbst der Ausblick verhangen.

Beim Fokussieren der Iris lag eine Ferne
über allem, das waren gescheiterte Fluchten in eine
Leere, die es nicht gab. Ein aufblitzendes Schweigen
in Vertretung einer Begegnung. Die Vasenhaftigkeit

of it all.

24. Januar 2015 21:00