Mirko Bonné

Ich würde den Geist der vergangenen
bewahren für künftige … tja … Wiederherstellung?

So in etwa.

Herzlich!

4. März 2010 20:17










Kerstin Preiwuß

William Wordsworth:

I would enshrine the spirit of past/For future restoration
Ich möchte den Geist der Vergangenheit/für zukünftige Heilung einbalsamieren.

Geht das?

3. März 2010 19:12










Hendrik Rost

Keimzelle

Was Macht ist, fragst du
mich, ausgerechnet, aber
das macht nichts, eine Frage,
die niemand beherrscht
vielleicht. Seit wir uns
kennen, ist alles Jahre her,
was kränkt und was weiß
ich, aber es bleiben die
Mechanismen, andere
für dumm zu lieben.

2. März 2010 15:37










Sylvia Geist

Brom

geschah mir
das im purpurschneckenschlummer? jenes heim das mich umfing
dem ich mich anschmiegte dass ich nur so stürzte
mmmmdies tat das nicht mich endlich in den tag
entwand mit dem rückgrat einer wendeltreppe? möglich

kein unterliegen
fällt schwerer als ein anderes in wirklichkeit. einmal
bin ich die weiche schleppe die ins laken geknotet
mmmmihr besseres gedächtnis buckeln muss ihr wünschen und irren
ein andermal erwischt mein schlaf mich überall

zieht mich
auf den flur zwischen den häusern und ich
klappere vor meiner tür. nicht mehr als der unversehrte
mmmmmüll. was aus ihm werden könnte mit der antwort
die er sich gibt. wie konntest du.

2. März 2010 13:56










Nikolai Vogel

Der März begonnen

der Februar vergangen

1. März 2010 03:34










Christine Langer

Die Straßenlaternen

Der kühle Lufthauch der Hauch
Des kühlen Windes welcher
Durchs gekippte Fenster strömt
Ich atme die stille Dunkelheit
Das beständige Flimmern der Laternen
Wie leicht sich ihr Licht in die Nacht setzt
Und untergeht von Baum zu Baum.

für Mirko Bonné

28. Februar 2010 19:36










Mirko Bonné

La Belle Dame sans Merci. Eine Ballade

I
O was nur fehlt dir, Rittersmann,
Streifst du allein und schwach umher?
Längst welkt das Schilf am See und singt
Kein Vogel mehr.

II
O was nur fehlt dir, Rittersmann,
So abgezehrt und schmerzensbleich?
Des Eichhorns Vorratsbau ist voll
Und die Ernte reich.

III
Ich seh die Lilie deiner Stirn
Vor Angstschweiß feucht und fiebernaß
Und deiner Wangen Rose welk,
Auch sie rasch blaß.

IV
Ich traf im Feld auf eine Frau,
Vollkommen schön — ein Feenbild:
Ihr Haar war lang, ihr Fuß war leicht
Und ihr Auge wild.

V
Ich flocht ihr einen Kranz ums Haupt,
Flocht Reife, Gürtel überdies;
Sie sah mich an, als liebte sie,
Und klagte süß.

VI
Ich hob sie auf mein schreitend Roß
Und sah nicht mehr, was rings geschieht,
Denn seitwärts lehnte sie und sang
Ein Feenlied.

VII
Saftsüße Wurzeln, Honigseim
Und Mannatau fand sie für mich,
Und sicher fremdländisch sprach sie —
«Treu lieb ich dich».

VIII
Zu ihrer Elfengrotte gings,
Da weinte sie und stöhnte schier,
Da schloß ich ihr wild wildes Aug
Mit Küssen vier.

IX
Da lullte sie mich in den Schlaf,
Da träumte ich — Ah! weh, so lang! —
Den letzten Traum, den ich je träumt
Auf dem kalten Hang.

X
Ich sah Monarchen, Fürsten bleich,
Bleich Krieger, todbleich alle Mann;
Sie schrien — «La Belle Dame sans Merci
Hält dich in Bann!»

XI
Sah Lippen klaffen, schmal im Dunst,
Aus denen Fluch und Warnen drang,
Und wachte auf und fand mich hier,
Auf dem kalten Hang.

XII
Und deshalb harre ich hier aus,
Streif ich allein und schwach umher,
Ist auch welk das Schilf am See und singt
Kein Vogel mehr.

John Keats
31. 10. 1795 – 23. 2. 1821

*

Album (3), 1995

*

24. Februar 2010 23:11










Thorsten Krämer

Steele, Mississippi

Es ist nur die Sprache, die hier
verfällt, der Rest ist festgehalten auf die
Dauer einer chemischen Reaktion, an deren

Ende Dreck steht, ein unbestimmtes Element.

23. Februar 2010 10:55










Marjana Gaponenko

Michail, ein Vater

Im Schneegestöber schellten die Glöckchen,
Wolfsstimmen, trocken,
legten sich ins Gespräch.
Auch du rücktest,
obwohl du nichts ahntest,
zur Tür deinen Körper –
Becher mit schäumendem Blick.

Und siehe: der Schlitten bog um die Ecke,
man reichte dir einen Rubin,
ein Füchslein, ein Söhnchen,
ein Menschenkind
– als hätte der Duft
an der Blume gerochen,
verschwindend darin.

22. Februar 2010 22:10










Mirko Bonné

Es ist ein Feuer

Es ist ein Feuer
Die Träume ziehen vorüber
Die Erlösung die ich mir wünsche
zieht mich zu Boden

Denn wir müssen
Fehler erkennen
jetzt und wieder

Also für das woran wir glauben legt es offen
warum es scheitern sollte, wüsste ich nicht

Denn das Leben ist eine Farce
ich kann durch Masken nicht atmen
wie ein Idiot
Deshalb weiter, Schwester, atme weiter

Von diesem Einen
zeuge oder erzähle
Jetzt narrt es uns nur

Also für das woran wir glauben legt es offen
warum es scheitern sollte, wüsste ich nicht

Denn das Leben ist eine Farce
ich kann durch Masken nicht atmen
wie ein Idiot
Deshalb weiter, Schwesterlein, atme weiter
oh atme weiter, Schwesterlein, wie ein Idiot

Portishead

*

Album (2): 2003

*

19. Februar 2010 18:32