Mathias Jeschke

Freibad

Stille lockt im glucksenden Leuchten.
Über dem Becken ragt der Turm.
Ich springe und lass mich verschlucken.

Seht, in der Sonne der brennende Dorn!
Hinunter, um mich in Blau zu kleiden.
Stille lockt im glucksenden Leuchten.

Zu Spott nicht zu werden, zu knicksen,
nicht schwer mich verstiegen zu haben:
Ich springe und lass mich verschlucken.

Was mich erwartet im Feuchten?
Kann ich mich hinter mir lassen?
Stille lockt im glucksenden Leuchten.

Furcht in den Sprung hineingenommen,
mit dem Scheitern gemeinsam gestürzt.
Ich springe und lass mich verschlucken.

Ein Taucher, beherzt. Zu den Korallen!
Hinunter, um lustig hinaufzugischten.
Stille lockt im glucksenden Leuchten.
Ich springe und lass mich verschlucken.

10. Juni 2014 21:41