Mirko Bonné

Aus den Rimbaud-Übersetzungen

À une raison

Un coup de ton doigt sur le tambour décharge tous les sons et commence la nouvelle harmonie.

Un pas de toi, c’est la levée des nouveaux hommes et leur en-marche.

Ta tête se détourne : le nouvel amour ! Ta tête se retourne, — le nouvel amour !

« Change nos lots, crible les fléaux, à commencer par le temps », te chantent ces enfants. « Élève n’importe où la substance de nos fortunes et de nos vœux » on t’en prie.

Arrivée de toujours, qui t’en iras partout.

An eine Vernunft

Ein Schlag deines Fingers auf die Trommel entlädt alle Töne und beginnt die neue Harmonie.

Ein Schritt von dir ist das Erwachen neuer Menschen und ihres Aufbruchs.

Dein Kopf wendet sich ab: die neue Liebe! Dein Kopf wendet sich zu – die neue Liebe!

„Wandle unsere Lose, sieb aus die Geißeln, angefangen mit der Zeit“, singen diese Kinder dich an. „Hebe, gleich wo, den Gehalt unserer Geschicke und Wünsche“, darum bitten wir dich.

Gekommen von je, die du wirst sein überall.

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13. März 2024 21:04










Thorsten Krämer

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März 1

13. März 2024 09:53










Hans Thill

Zettel

7. März 2024 16:30










Thorsten Krämer

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Februar 2

28. Februar 2024 23:04










Karin Fellner

Dann sagte jemand: Feld von der Liebe bestellt.
Hat Liebe das Feld geordert? Gerodet? Angeordnet?
Welche Feldlinien zeigt Ihre Hand, werte Liebe,
wonach sind sie ausgerichtet, wohin krümmen sie sich?

Als Kind wurdest du durch Kummer und Trutz gezogen
und nu trete ich hinzu mit meinen armen Armen
und will daraus Flügel ableiten.

Wieso heißt das: Himmels-„Zelt“?
Sphären steigen durch Sphären, biegen ab, verschwinden.
Wir betrachten ihre nicht nachvollziehbaren
Manöver auf dem Radar.

Die sprunghaften Felder des Staubs, Staub auf dem
Spielplatz, Staub auf den Mohnkapseln, Staub in unsren
Gehirnen, dazwischen leere Schaukeln.

Werte Liebe, wir sehen Ihr Labrum, Ihr Labium zittern,
die blauen und grünen Flecke,
wir tragen sie.

Liebe, Libelle, wir legen uns so und so aneinander,
wenn die Dichte sich ändert, Halme, auch diese Felder,
sagt jemand, gehen in großer
Entfernung gegen Null.


(aus dem frisch erschienenen Gedichtband „Polle und Fu“, parasitenpresse 2024)

24. Februar 2024 14:11










Mirko Bonné

Wilde auf der Piazza Navona

Wilde auf der Piazza Navona (2024)

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21. Februar 2024 19:02










Tihomir Popovic

der alte hof

sein graben zugeschüttet
hinter dem ofenhäuschen
die kleine pforte
zahnlos
und vergesslich

wir lassen eine flasche
karlowitzer weißen
vor der tür
schreiben eine nachricht
auf rosenblätter

fast fuhr der wagen
ohne uns weiter

in memoriam Djordje Popovic

17. Februar 2024 12:43










Thorsten Krämer

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Doppelseite

13. Februar 2024 10:10










Thorsten Krämer

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Doppelseite, links Beschreibung eines Traums, rechts Foto eines mit Öl getränkten Haushaltspapiers

28. Januar 2024 10:18










Björn Kiehne

Für einen Freund

Wenn alle gehen,

bleiben nur wir übrig

und der Wunsch,

einen sicheren Ort

im anderen zu finden.

 

Wir können dann nah

am Meer leben und

den Wellen erlauben,

unsere Herzen

zu überspülen nur,

um sich gleich

wieder zurückzuziehen.

 

Wir finden einen Ort,

an dem Platz für dich und

mich und die ganze Welt ist,

und bitten die Wellen,

uns ihre salzige Tinte zu leihen,

um von uns zu erzählen.

27. Januar 2024 02:28