Andreas Louis Seyerlein

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0.01 – Ein seltsames Geräusch, das mich weckte, als würden singende Grillen in meinem Zimmer sitzen. Ich stand dann auf und träumte in der Küche, während ich das Frühstück machte, noch etwas weiter, aber bald hörte ichs wieder, das Geräusch durch den Flur um die Ecke. Nein, Grillen waren das nicht, auch keine heiseren Vögel. Was ich hörte, war das glückliche Trompeten einer Herde Tiefseeelefanten, die im Aquarium zwischen Johnson und Melville im Kreis herumspazierte. Nicht größer als Murmeln und von tiefblauer Farbe, tasteten sie mit haarfeinen Rüsseln im Sand und an den Scheiben. Die ein oder andere Dschungelpflanze hatten sie, während ich schlief, aus dem Boden gerissen, überhaupt war die Landschaft, die ich seit Jahren kenne, in Aufruhr geraten, Muschelhäuser segelten durchs warme Wasser, auch Panzerwelse und ein paar Sumatrabarben, ohne Fassung, wie irr, mit dem Bauch nach oben. Ein faszinierender Anblick, ein Tollhaus. Wie ich mich liebevoll über das Aquarium beugte, hoben sie ihre Rüssel aus dem Wasser und ich spürte den Luftzug ihrer Instrumente auf der Stirn. Und jetzt ist Mitternacht geworden, das Ende eines wunderschönen Tages der Beobachtung, den ich auf meinem Gartenstuhl verbrachte. Ich habe weder gelesen, noch sonst gearbeitet, nur geschaut habe ich und gestaunt.

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18. August 2009 16:02