Tobias Schoofs
PARIS
wie schön sind die täler
die hohen berge finden
hier ihren tieferen sinn
sag peter die lücke
die wir hinterlassen
ersetzt uns vollkommen
wie schön sind die täler
die hohen berge finden
hier ihren tieferen sinn
sag peter die lücke
die wir hinterlassen
ersetzt uns vollkommen
Sie begrüßen jede Pore
im Beton, und sie wissen,
die Süße der Feigen hängt
vom Wind ab, davon, wie
heiß er weht ab Mitte Juli.
Sie durchqueren Wand und
Haus, lesen sich durch die
Dachzimmer und deine und
meine Erinnerungen, deren
Königinnen sie gut kennen.
Rennende Buchstaben und
schwarze Küsse wie Bisse,
rieseln sie über den Horizont
der Brüstung, Mischung aus
Regen, Ast, Lakritz und Blitz.
Sie schreiben Gottes Namen
in die Krone der Zieraprikose,
und wenn sie schlafen, schläft
der Tag. Sie haben kein Ziel
und erträumen, was sie sind.
*
24. August 2023 13:31du kannst doch keinen kaputten Mond fotografieren, lass es, hör auf, du kannst durchgucken, durchfallen, dich schneiden an seinen Glaszähnen, die rostige Leuchtstoffröhrenhalterung hält die Dunkelheit fest wie einen Edelstein
eher wirst du umgefahren, von Leuten, die einen Parkplatz suchen, und die dich zu kennen meinen, und schließlich mitnehmen
24. August 2023 23:09
Mit kleinen Mondzähnen
und reichlich angegriffener
Sprache sass mein Weltraumschaf
nebst mitgeführter Schatulle im
Weltschatten meiner
längst verblichenen
Hoffnung auf unsere
Wiederkehr
28. August 2023 20:40
Schwärzere Sicheln, schneiden sie Mückenähren
unter abendlichem Gewittergewölk.
Wie bäurisch du noch immer denkst,
wo doch allein die Luft
ihre Scholle ist, als Scheune
haben sie nur ihren Magen, und doch
brüten sie jedes Jahr
auf dem gleichen Mauervorsprung,
jedes Jahr nehmen sie die halbe Welt
unter die Flügel,
ziehen tausende von Kilometern
für zwanzig Quadratzentimeter
Gestein, Ziegel, Beton.
Schwärzere Sicheln, schärfen sie sich
mit ihrem Schrei, fahren durch den
Gewitterhimmel, der ihrer Leichtigkeit grollt,
dem ferneren Blau, durch das sie bald schon
schneiden werden.