Christian Lorenz Müller

mecklenburg

nichts hindert hier den himmel daran maßlos zu sein
alles wirft sich flach zu boden steht nie wieder auf
vor der blassen mächtigkeit dieses blaus
der nüchternen majestät dieser wolken
ihre schatten bewandern die wälder
schon setzen sie ihren fuß in die ferne
gewohnt ihr weiß an keinen gipfel hügel
verschwenden zu müssen
jeder morgen ist ihnen ein kammerdiender
der tausend seen spiegelig bereithält
schwarzerlen rahmen das sanfte wasser
still duldet es von schleuse zu schleuse
stürzt nicht schäumt nicht gurgelt nicht
zeit über die ungehörigkeit der wellen nachzudenken
die bewegung den aufruhr der nahen großen stadt
der noch kein beweis für leben ist
zeit wolkig zu sein zeit vergebens nach den grenzen
von wasser und land zu fragen
ein könig unter königen zu sein
im reich der flachen ferne

16. September 2025 09:13