Andreas Louis Seyerlein

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2.15 – Gestern Abend, während ich Strukturen einer menschlichen Hand studierte, hab ich die Zeit aus den Augen verloren. Anstatt 22 Uhr, war es bereits sehr viel später geworden und ich hatte noch nichts Warmes gegessen, gleichwohl noch nicht nachgedacht über letzte Fotografien wie vorgenommen, über Lichtbilder, was sie bedeuten und wie ich eine dieser letzten Aufnahmen eines Menschen für mich entdecken und gestalten sollte, damit sie als authentisch betrachtet werden kann. Ich habe mir also überlegt, dass ich zwei kleine Stunden zusätzlichen Lebens rückwärts erfinden könnte, wenn ich mir schon Schiffe und Bäume auszudenken vermag in einer Weise, dass ich sie Tuten und Rauschen höre, warum dann nicht zwei oder drei Stunden Zeit für Arbeit vor der Nacht. Und so war plötzlich wieder früher Abend geworden. Ich räumte meine anatomischen Atlanten aus dem Weg, spazierte in die Küche, bereitete mir eine halbe Ente zu und fing an, über das Fotografieren nachzudenken. stop. Whiteout. stop. Alle Welt, auch die letzten Dinge sind zu farbigen Pixeln geworden. stop. Existieren in diesem Moment noch Menschen auf unserem Planeten, die während ihres Lebens niemals auf einer Fotografie abgebildet sein werden? stop. Wer endlich verhaftet Robert Mugabe?

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28. Februar 2009 21:01