Nikolai Vogel
Fragmente zu einem Langgedicht
dass Tee oft nervös macht, als würde Zeit sichtbar
die Leitungen, durch die unsere Wohnungen verbunden sind
die Zustände des Wassers
10. April 2018 14:16
dass Tee oft nervös macht, als würde Zeit sichtbar
die Leitungen, durch die unsere Wohnungen verbunden sind
die Zustände des Wassers
10. April 2018 14:16der blaue Himmel und ein Flugzeug, das in einem vorigen Jahrhundert nicht da war
9. April 2018 09:44die Elstern im Hof bringen ihr Nest in Ordnung
neues Jahr, wieder Frühling, wieder Brut
8. April 2018 14:25auf Kronenkorken müsste man auch Pfand verlangen
7. April 2018 12:17der Arno-Schmidt-Sound, der Friederike-Mayröcker-Sound, der Peter-Kurzeck-Sound, der Thomas-Bernhard-Sound, der Rolf-Dieter-Brinkmann-Sound
6. April 2018 18:53eine Wiese wie mit Sommersprossen, lauter kleine gelbe Blüten darauf
6. April 2018 14:11Die Wolken sind so schnell,
keine Ahnung, wo sie hinmüssen,
nach Amerika vielleicht,
bevor dort alles verödet
noch mal Regen abwerfen,
Verschlossene ans Leben erinnern,
an Reisen mit neugierigen Augen
und die Errungenschaft, dass jeder Mensch
gleich sei vor dem Gesetz, weil es nur dann
keine Kriege geben muss, wenn man teilt,
bis jeder versorgt ist, und die Anstrengungen
darauf richtet, statt auf Zäune und Mauern
und das Wachstum der Wirtschaft.
Wenn wir die Wolken nicht ziehen lassen,
gibt es auch keinen blauen Himmel
oder nur noch stechende Sonne,
da Überschwemmung, dort Wüste,
die Welt will nicht nur rund sein, sie ist es.
Nikolai Vogel, 1. März 2017
6. März 2017 17:00