Gerald Koll
Das fünfzigste Jahr (98)
19. November 2015, ein Donnerstag
In dieser letzten Nacht schliefen also Frau S. und ich miteinander, und nun ist man dort, wo man ist, wenn man mit einem Menschen schlief und mit ihm „der Liebe pflegte“. Es ist fraglos schön, denn Frau S. liebt gut und gern und verliert ihren Humor nicht dabei. Sex unter Aikidoka hat Potenzial. Und doch bin ich besorgt, wie gütlich alles weitergeht.
Ich war womöglich befeuert vom Höhentraining. In einem Studio mit Laufband konnte eine Höhe von 4.500-5.000 Meter Höhe simuliert werden. Vorausgesagt wurden Tunnelblick, blaue Lippen, Schwellungen. Gerechnet habe ich mit Allem und mehr, nachdem ich ja bei jedem zweiten Landeanflug kotzend kollabiere. Bescheinigt wurden leichte rote Flecken und Lippenverfärbung. Zu spüren war lediglich ein leiser Druck im Kopf, als der Hebel am Anschlag war. Nun kann ich getrost die Anden-Wanderung ins Auge fassen.
Frau S. verfügt übrigens über ein prächtiges Naturell.
19. November 2016 13:10