Kerstin Preiwuß
das müssen Sie verstehen, das geht nicht, dass ich das kann
mein kopf, eine schale, kein haus
aber ich hause ja da drin und ich tue so
mal links mal rechts um mein hirn kreisen und so weiter
dass ich mit dem kopfkern immer schon ein stück weiter bin
als wäre ich zweimal, wie extraspontan, immerhin
ich wär schon ein stück weiter als ich bin, in gedanken
wenn ich die zeit nicht unterwandern würde in gedanken
ein gedanke hetzt zum nächsten. das strengt an
ich würde gern so konsequent wie die pflanzen wachsen
aber ich muss mir meine intervalle selbst suchen
und sehe sie mir vorher alle an
das sind dann soundso viele möglichkeiten an die man denkt
aber nicht gleichzeitig bedenken kann
wie der wille zur form mir jede idee in der vollendung vorzustellen
die dinge bereits in der vorstellung vergehen lässt
weil jede möglichkeit nur eine andere vertritt
und keine verwirklicht sich
und das schöne erscheint dann nicht
aber dieses bild von matisse, kennen Sie das?
und die blüten der kastanien beschreiben
die blüten, die im sommer ein heftiger regen über den asphalt schwemmt
ein erstarrter vogel liegt daneben, atmet nicht mehr die atmung, die er kennt
und jemandem mit einen tumor im kopf noch von den störchen erzählen
die ich sah, als ich ihn zu ostern besuchen ging