Hans Thill
Der tätowierte Tisch
die beschriebene Apfelhaut. Ich träume den Windungen
der Algen hinterher, gekentertes Pferd mit Schwertern,
wo andere Flügel tragen. Ich arbeite mit dem Fleiss
der Sonne, die im Garten untergeht, ich bin ein Nudist,
mit seiner Gabel aus Sand und Silber, Taucher im
flüssigen Meer! Jetzt kommen die hyperaktiven
Mungos, dann die furchtsamen Zitterwale, dann die
Kamikazekarpfen. Einst sprach ein Brite in Brocken
zu den Troerinnen vom Ursprung der Stille,
es war die Rede vom Dosenöffner an der Schläfe.
Ein Gebüsch fiel um und der Rost schlief nicht
und die Grammatik
schlief nicht. Ich schichte Backstein aus Sprachmehl
auf Backstein aus Silber und Sand. Das Geld
gefriert in der Hose des Eremiten
der Bernstein auf Bernstein baut, oh ihr lauten Lebenslehrer,
zeigt mir den Kern in der Tischplatte des Apfels, ich
bin ein gebissenes O-Wort mit Sehnsucht
nach Gebäck
Edenkoben 29.6.2016: Poesie der Nachbarn: Serbien
Begrüssungsgedicht für
Predrag Bogdanovic Ci, Vojislav Karanovic, Ivana Milankov, Ana Ristovic, Miljurko Vukadinovic, Jovan Zivlak, Jan Krasni, Marcel Beyer, Nadja Küchenmeister, Kerstin Preiwuß, Ilma Rakusa, Marcus Roloff, Michael Speier