Markus Stegmann
Dunst
Schritte längs des blassen Betons,
Wolken mit stumpfer Nase,
verschlossenem Tor, Bananenbäume,
Farne, löchriges Karminrot,
Kartonschachteln und
überfüllte Gewächshäuser.
Mit einer Pistole durch die Luft
geschossene Landschaft, Bauland,
verlassene Terrassen, Lastwagen.
Pflücke ich gelbe Blüten,
befestige den Mond am Morgen,
von Vögeln gefilterter Vormittag,
als aus Zisternen ein fahles Bild
auslief oder aus Mauern wuchs, steil
der Sonne ausgesetzt, heftet sich
mein Mund an den Dunst,
die Augen in die schattige Schlucht
versenkt, aus der Drehung die
nächsten Schritte scheinbar
mühelos in den Himmel gelenkt,
auf dem Weg
der wenigsten Insekten.
20. Juni 2022 20:40