Mathias Jeschke
In den Pilzen I
Auf Regentour den oberen Neckar entlang,
der Soundrack von Black Sea Dahu aus den
Boxen, Stream of Consciousness zum sanften
Hin- und Herschwingen – zwischenzeitlich
halbwegs im Takt der Scheibenwischer –
inmitten von Bergen, bunten Wäldern und
Auen, mit schwanweißen Gießkannen besteckt,
am Ufer die Mandorla eines Boots. Es wartet
im Blauen Haus das Pilzgericht, zubereitet
aus den kleinen Schlingeln, mit denen ich
am Morgen im Wald Verstecken spielte, ich
musste so lachen. In einem dieser Ufernester
plötzlich eine Dekohölle aus grellbuntem Glas
und unter jeder zweiten Dorflinde hockt wie
ein Igel ein Landgasthof mit Namen „Zum
grünen Baum“. So fahre ich hin und her, fahre
mir hinterher, ich fahre wohl invertiert zu mir
zurück. Und während ich sitze am aufrichtigen
Holztisch im Blauen Haus, angekommen und
satt, leuchtet vor mir immer noch golden
das große Brett mit den Pfifferlingen, denen ich
nicht über den Weg traue, weil ich nicht weiß,
ob es nicht doch nur falsche sind. Sie und ich,
wir zwinkern uns zu, vertagen uns auf morgen.