Julia Trompeter
Irgenddann
Der abgeschnittene Haselzweig
auf dem moosigen Plattenbeton;
im vierkantigen Hof scheint die
grünende Sonne erstmals in
diesem Jahr splitternackt, sie
wartet aufs Blühen – auch der
Frühling und das Teil, das einmal
seines war, der verödete Zweig.
Bin auch ich voll von Trieben,
sprieße auch ich fern vom Stamm,
habe auch ich keinen Zweck
als irgenddann Zierde zu sein?
Niemand sieht mich mehr an,
wenn ich ausgestopft hänge;
der verendete Teil eines Menschen
in einem Zimmer zur Osterzeit.