Markus Stegmann
Land der Monde
Abgemagerte Spuren aus
Alpträumen und Gartenplatten
verlegen wir zaghafte Wege im
sprunghaften Wind lockere ich den Sand
unter unseren Füssen befestige mit
Klebeband Dachlatten und
Banderolen den provisorischen
Morgen auf Sperrholzplatten
lehnen Motorräder im Hausflur
Naturschutzgebiet wo Venedig
im Winter zu verweilen schien
Sonnenkonserven aus früheren Jahren
die ausgegrabene Erinnerung
im milden Licht vergessen wir
schwerelos bei billigen Melodien
im Hintergrund verfranzen
verstaubte Träume
vor der Fensterfront
ziehe ich das Land der Monde
als graue Gardine
fanden wir umgekehrte Wege
Busfahrten im geschrumpften
Garten hielten an
verglühten Sternschnuppen fest
mit Sprechblasen befestigten wir
den Sommertag die besonnten
Nervenzellen schweigen im Süden
im Augenblick versammeln sich
Monde im Abendlicht