Sünje Lewejohann
mein bett steht unter seichten straßen
tief in der erde wachsen mir haare die anker werfen
und hände zwanzig
für jede bewegung eine
treiben fühler aus den fingern treiben
durch das erdreich weite wege den untergrund
der stadt ertasten erkennen löwenzahn und randbepflanzung
baumwurzeln umschlingen mir die graue haut atme ich
staub dreck erdinneres meine lungen werden schwer
ein sack kartoffeln daraus treibt es
kommt licht durch die abwasserrohre
fällt etwas ein das augenweiß wird grau dann braun
staub rieselt aus allen poren
unter der erde kann ich schlängeln die beine winden
die füße schlagen die lippen schieben erde vor sich her
endlich still die zunge belegt die mundhöhle weit voll erde
darauf beißen die zähne
mit dem kopf voran stückchen für stück
aus den pupillen verschwindet die sicht es ist ein schlichtes dunkel
grau und weich wie schlaf.