Christian Lorenz Müller
NÄCHTIG VERTÄFELTES VERTRAUEN
Dieses Gedicht ist ganz anders,
es baut sich eine Hütte in silberndem Mondlicht,
haust in seinem Eskapismus und innerlicht
seine langjährige Partnerin, die Romantik,
vor einem Caspar-David-Friedrich-Felsen
von Altar, es kocht sich sein eigenes Süppchen
mit selbst gezogenem Sellerie, Schnittlauch,
schlürft das Einfache mit Behagen
und knabbert einen Kanten Trost dazu,
dieses Gedicht widern die Kerle,
die gerade die Welt unter sich aufteilen, wirklich an,
es verliert sich verzweifelnd
ins mondrund-milchige Zwischenreich,
in nächtig vertäfeltes Vertrauen,
es metaphorisiert sich erleichtert fort
aus scharf umrissenem Tagesdunkel.