Gerald Koll
Zazen-Sesshin (31)
Ich will mich sitzen lassen. Ich bin Krieg. Silben, Fragmente, Splitter und Schrapnelle schwirren durch vierzig mal sechzig Sekunden. Verschwunden, ehe sie Wort und Bild geworden. Vergraben in Verstecken im Ich-Gebüsch. Zerhacke Synapsen. Krämpfe. Keuche. Diese Schwere! Zu spät beziehen Traumabwehrraketen Stellung. Unkoordinierte Wortbildungsabbruchmanöver. Kaum ermüde ich im Wachposten, formieren sich Heckenschützen zu Bataillonen. Mobile Bildbrigaden verteidigen das Land, das ich verwüsten will um meines Friedens willen. Selbstvergewaltigt räume ich das Sitzschlachtfeld.
8. August 2012 13:47