Karin Fellner
Dann sagte jemand: Feld von der Liebe bestellt.
Hat Liebe das Feld geordert? Gerodet? Angeordnet?
Welche Feldlinien zeigt Ihre Hand, werte Liebe,
wonach sind sie ausgerichtet, wohin krümmen sie sich?
Als Kind wurdest du durch Kummer und Trutz gezogen
und nu trete ich hinzu mit meinen armen Armen
und will daraus Flügel ableiten.
Wieso heißt das: Himmels-„Zelt“?
Sphären steigen durch Sphären, biegen ab, verschwinden.
Wir betrachten ihre nicht nachvollziehbaren
Manöver auf dem Radar.
Die sprunghaften Felder des Staubs, Staub auf dem
Spielplatz, Staub auf den Mohnkapseln, Staub in unsren
Gehirnen, dazwischen leere Schaukeln.
Werte Liebe, wir sehen Ihr Labrum, Ihr Labium zittern,
die blauen und grünen Flecke,
wir tragen sie.
Liebe, Libelle, wir legen uns so und so aneinander,
wenn die Dichte sich ändert, Halme, auch diese Felder,
sagt jemand, gehen in großer
Entfernung gegen Null.
(aus dem frisch erschienenen Gedichtband „Polle und Fu“, parasitenpresse 2024)