Konstantin Ames

Poesie der Tat

Den Dresdner Mumpitzmeistern sei aber mal wirklich
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei, bei Licht besehen, Beyer
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei circa zum zigsten Mal
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei Dieb- und Kitschrest
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei eilends empfohlen
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei feilschnell pfeilschnell
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei generös gesagt
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei hieb- und stichfest
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei im Ton einer Verdi-Oper im Sepiaton einer Verdi-Oper
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei jetzt jedenfalls nicht mehr
den dresdner mumpitzmeistern sei kleingeschrieben folgendes mit auf den
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei laut und lautpoetisch
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei Milch über ihr Mittelhochdeutschland
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei nochmal gesagt
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei obligater Weise aber auch
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei performativ, nicht popelig, vorgeführt, wie sehr
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei – quid pro quo – Quertreiberei im Italien=Urlaub
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei rasterfahndungshaft der Zwinger
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei sorgsam das Garaussymbol
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei treudeutsch die Treue Elbe
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei ultimativ die Gegenwartslyrik (aber die gaaanze Soße)
Den Dresdner Mumpitzmeistern verdammt nochmal sei
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei Wagalaweia mehrfach hinten (halt mal)
Den redner Mumpitzmeistern sei xylophonesk bezaubernd die Xenophobie
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei Yankeetum unter allen Umständen
Den Dresdner Mumpitzmeistern sei Zabaione ums Maul zum Rhein folgendes

11. März 2018 15:12










Konstantin Ames

Lyrisches Ich, Tag nach der Steinzeit

O Eure ostige Melankolie.
Ich weiß, Schweiß darf nicht aus geringen Gründen fließen.
Dass. Würde mich (geleert).

Ey Olifant! Der Pharao hat Gicht.
Mir platzt der Spind im Gesicht.
Marderbisse klingen wie das Piepsen an den Kassen.

«Genau.» sagen sie, statt zu sagen: «Halt’s Maul!»
Ich bin der Welt Abseitsfall,
der Welt Langschläfer, pff.
Oi Pöbel! Willst’s doch auch.

Dasselbe und als wärst du selbst nichts als neuverliebte Eltern.
Die abgespielte CD. Zirpt.
Eine Grille. So geht das, Sieger.

17. November 2017 22:03










Konstantin Ames

Kleine Promenadologie

Es ist die erste und einzige Regel des Promenadologen
keine Barschaft bei sich zu führen. Solche / Gänge
(seien’s die kleinsten Wege) sind Geschäftsreisen.

Ein Promenadologe wird während seiner Streifzüge zum man.
Man passiert einen Basssaxofonisten, lispelt innerlich etwas.
Geht weiter. Wird mehr und mehr zum Beuteltier, das was kann.

Man schreibt auch Liebeslieder, aber auch Lieder auf Molche
in der Enge einer Parkbank. Das Abfackeln der Parkbänke*
dauert Spaziergangsgeleerten zu lang (=) in Neopreußen

Askesekoketterie abzuziehen, auf die in diesen Tagen so viele flogen.
Janwagnerianern den Nadaismus beizubiegen macht nicht weniger Spaß.

* Pawlenski: «Parkbanken.»

18. Oktober 2017 14:12










Konstantin Ames

Kein Fachkräftemangel

Wer immerzu nur Sprüche machte, und damit unter DIY-Fanfarenschall
einen Dichter in die Tiermetaphorik und die rechten Hammer-Philosophie-Ecke
abschöbe, bliebe doch auch bloß ein
bloßstellerischer Sprüchemacher. Im Verhältnis zu Schriftstellern: „germanisten
nisten[.]mager“ (Mautz): überwögen solche Fachkräfte samt Gehilfen stets im
Verhältnis 3:1. Zur Freude jeder Porzellanfabrik nebst angestellter Gäule. Hü!

für Christian Lorenz Müller

10. Oktober 2017 05:32










Konstantin Ames

s’ top Eishörnchen lag

da noch. Bei uns gibt’s keine Nüsse, Herr Freud,
nur Leid. Und Schilder. Keiner glaubt mehr daran.
Sie werden immer vollgeklebt, immer überfahren.
Alles hier ist ein Flop, selbst dieser faustförmige
Ketschupfleck an meinem Arm. Ich klopfte jeden Tag damit an
die Türen der Nachbaumeister. Ihre Secondshowshops*
florierten; verwaisten: Die Gestalten brauchten zu viel Eis
während der Brandrodung der Kritischen Wälder, alles
erkaltet (lies ruhig mal wieder Brecht, aber ruhig), prächtig veraltete Scharen
Stoppschilder auf Feldherrenhügel gepflanzt wie Befehle in Ohren, ihr Echo
hallt wieder(!) in den Mittelfingergebirgen, und ob-ob-ob-ob-ob …, sasa ke?
Wenn Ketschupfaust und Faunenschädel zusammenstoßen und es klingt hohl,
ist das allemal im Ketschupfaust? * Kling klang schon verklungen
[Hier bitte klinkeln, Kernölkompetenzkollege kommt gleich.]

8. Oktober 2017 10:33










Konstantin Ames

Das Eichhörnchen rennt zu den Mülltonnen

Wir. Ein Kind, ein großes Kind, ganz leise, friedlich, beinah passiv.
Wir sind. Das Eichhörnchen rennt. Kein einziger Flüchtigkeitsfehler.
Zwei. Zu den Mülltonnen; unds dort gestern entsorgt in Massen.

Nichts, das die Welt macht zur Stiefwelt. Die Straßen sind zu leer,
d.h. lesen auf verbogenen Plastikspielzeugen, Redewendungen, maßen
der Laubbläser dahinrafft ein paar aberwitzige Reste Zeitkitsch aufm Dütti.

6. Oktober 2017 11:37










Konstantin Ames

Pfalz (weltweit)

Mit einem Opa aus der Pfalz machst du keine Sprünge.
140 erigierte Lettern immer und immer wieder.
Schicht auf Schicht aus kleinen Raketen.

«Droppin’ fuckin’ loads all over …» Corean faces. Den Hass
gibt’s nur, weil’s Hassenswertes gibt. Den Haag
Ihn. Die Trump. Kaum noch Zeit fürs Enjambement. Ach.

Das war Kaindeutsch für Businessastronauten.
Jeder Traum kann das übersetzen. Nutzt Lyrikbände.
Zum Beispiel. Mario Santiago krakelte Pounds Cantos voll.

Mit einem Opa aus der Pfalz hast du Schlingen unter der Alsohaut.
Deine Doppelhelix hängt sich jeden Tag selbst auf beim Denken.
Trump ist eine Einheit zur Messung des Snafu-Grads des
Danterückbaus, hörte ich neulich im Goethe-Döner.

Das ist das Ende der Pfalz. Wenn schon, dann hoffentlich
vor der nächsten Stockholmer Fehlentscheidung oder vor
derjenigen in einer anderen westhässlichen Darmstadt.

2. Oktober 2017 15:50










Konstantin Ames

Im Emoticonmuseum in der Troneck-Allee hatte Conni neulich eine sangbare Meinung

Ich möchte nichts von Leuten lesen, die nicht lächeln können und die nichts und niemand überlegen sind, aber so tun als ob. Das sind doch Minusgesichter!
Ich habe darüber nachgedacht, warum mich schmallippige Jungs mehr anekeln als schmallippige Mädchen. Das Ergebnis würde meinen Eltern sicher nicht gefallen.
War neulich mit Opa im Stadion. Bananen schmeißen und Urwaldlaute abfeuern. Ich habe mich nie schwarz-weißer gefühlt.
Stolz ist eine schöne Sache. Stolz macht auch schön. Ich sollte womöglich auch die anderen Lippen endlich einmal schminken.
Oma fragte mich einmal, warum ich eigentlich keine Punkerin bin. Oma ist jetzt im Heim. In ihrem Leben hat sie sich keiner einzigen Frage gestellt, denke ich.
Ich denke, ich bin so schlank, weil ich so schnell denken kann. Der Trick ist ganz einfach: Es denkt immer wer vor mir her. Ich habe gelernt, das zuzulassen. Eines ist immer schneller als anderes. Das Tier heißt Zitier. Es gibt keinen Vegetarismus der Seele.
Mein Geschwister liebt Modellbau. Der Tiger sei ihm wirklich gut gelungen, sagt Opa (Poesie ist so ähnlich wie Lyrik, aber viel zu kompliziert für unsere Deutschleerer), der es wissen muss. Auch er trägt so lustige Dackelkrawatten wie der Onkel im Fernsehen. Der aber viel zu jung sei, sagt Opa, um Dinge zu wissen. Alte Menschen sind albern. Ich frage mich, was geschähe, – Mutti fragt sich das übrigens auch – wenn dem Fernsehonkel vor laufenden Kameras die Dackel plötzlich aus dem Gebinde entflöhen. Würde er dann bescheiden oder weise?
Wir brauchen Literatursportgruppen, ganz in echt jetzt! Nie verstanden, warum sich Leute noch immer Krawatten umbinden und sitzend lesen. Es muss doch raus, nein?
Traue keinem Dichter, sagt Papa, den nicht wenigstens zwei Bewunderer anhimmeln; Niederlassungen zu seinen Füßen. Für ihren neuen Mann gebraucht Mutti gern das Wort «soigniert». Können auch Worte erdrosselt werden? Ich bete darum zu meinem im Schrank versteckten Frosch. Verwest recht rasch.
Ich habe gestern Kinderbücher verbrannt. Seitdem schreibe ich mehr als jede schmallippige Showmasterin. Ich mag schmallippige Showmasterinnen. Ich bewundere sie. Obwohl das schon zu weit geht. Ich hasse schmallippige Showmasterinnen. Noch ihr Haar ist schüchterner als sämtliche Brokerinnen Ochtrups zusammen.
Papa möchte, dass ich ihn George nenne. Seine Vorfahren seien als Flüchtlinge aus Frankreich gekommen. Mutti wird immer dicker. Ich nenne ihn Schorsch. Schorsch bräuchte einen Privatsekretär. Aber das weiß nur ich. In seiner Jugend liebte er das Spiel Worms.
Ich hasse mich dafür, nirgend anders als hier leben zu wollen und immer am Platz zu sein. Meine Klugheit lässt mich schneller altern. Innen bin ich schon 16 Jahrzehnte alt. Ich bin so vielseitig begabt, dass ich nichts richtig vermag. Ich sollte nicht sein, sagt der Spiegel. Nach einer Stunde Wischen in Zeitungen verfliegt das Gefühl zuverlässig.
Jeden Tag. Ich. Höchststrafe. — Meine Stimme jeglicher Partei, die so würbe.

22. September 2017 12:09










Konstantin Ames

Du kennst die Schokolade, sie heißt Collage

Den Klimax in allen Ehren enteignend und den personallosen Geschichten von A.H. Drescher freundlich zugewandt

Die Wende der Rede hast du hastig erlebt. Die Abschaffung von Gallensteinen.
So wie so. Minne? Eher in Pinneberg als im Samteinband. Musik!
Ein Hoch auf übermalte Gedichte und arg gebeutelte Sympathieblasen.

Der dt. Herbst endet immer beim Kilometerstein 21. Verstehe das.
Wem Poesie kein Zeitvertreib ist: Kein Baum ohne Lettern. Das steht alles so …

Die Jungs jeglichen Geschlechts sind so zart und innen ganz schweinchenfarben.
An die edelsten Anfänge des Erbringens von Bauernopfern werden die guten
Wasserkriege erinnern. Frischesten Wassers gewiss und nochmal. Deshalb
ist’s eine Sache von Wenigen, nicht des aufpoppenden Kalbs, sagt der Plebs.

Das Y von Jetzt ist ein Baum ohne Blätter … schon im Musil. So nah die Meldungen.

14. September 2017 10:34










Konstantin Ames

’nd

Diskurse’nd Oberhände
Oberhände’nd Facebook
Facebook’nd Weltreste

Diskursoberhände’nd Weltfacebookreste
’nd Graphorrhö

für Michael Gratz

7. September 2017 06:25