Björn Kiehne

Mare nostrum

Ich kenne deinen Namen nicht,
weiß nicht, wie die Wellen dich
nannten, als sie dich, einer
Herde schwarzer Stiere gleich,
kurz auf ihren Rücken trugen.

Es ist leicht im Salzwasser zu
schwimmen, noch leichter, in
ihm zu ertrinken; du hast den
Himmel angeschrien: Schick
ein Boot, ein Boot und Brot
und Wasser, Wasser ohne Salz!

Wie Finger, die in einer Wunde
nach Fremdkörpern tasten, suchten
die Scheinwerfer dich: Aspiration,
Schwimmversagen, Kälteschock,
Kreislaufzusammenbruch.

Die Kraft verbraucht,
verbraucht die Luft,
Deine süße Luft –
Europa.

4. Juni 2013 15:55










Thorsten Krämer

Der Rote Rotor

Die Schwerelosigkeit beginnt auf deinem Finger. Ein tänzelndes Etwas, eine animierte Illusion. Wischbewegungen, verwischte Optik, die Trägheit der Augen. Die Schwerelosigkeit durchzieht deine Träume. Deine Zukunft eines Losgelösten, die Musik nachts aus dem Radio. Du bist es jetzt, der schwebt, nicht länger das Objekt. Der Raum kippt unten weg, ein sachtes Auseinanderdriften dreier Dimensionen. Und auch die Zeit beginnt sich jetzt zu drehen. Die Zeit endet mit der Schwerelosigkeit; dir wird schlecht, wenn du jetzt nicht aufhörst. Du musst jetzt aufhören, sofort. Es ist die Angst, die dich erdet. Es ist die Erde, die dir Angst macht.

6. Juni 2013 12:37










Andreas Louis Seyerlein

0.28 — In der 22. Straße West exis­tiert ein klei­ner Laden für Lam­pi­ons und weitere papie­rene Licht­be­häl­ter. Wenn man den Laden betritt, meint man sofort, sich selbst in einem Lam­pion zu befin­den, weil Wände, wie sie in Häu­sern üblich sind, dort nicht zu exis­tie­ren schei­nen, nur Licht und eben Papiere in allen erdenk­li­chen For­men. Ein Ort von Stille, die Luft duf­tet feinst nach der Wärme tau­sen­der Lam­pen, die im Inne­ren der Lam­pi­ons sta­tio­nie­ren. Men­schen sind zunächst nicht zu sehen, weil sich jene Men­schen, die zum Laden gehö­ren, weder bewe­gen noch sich über Spra­che äußern, viel­leicht des­halb, weil sie in den Laden ein­tre­tende Men­schen nicht stö­ren wol­len im Bestau­nen leuch­ten­der Kro­ko­dile, Schwert­fi­sche, Zep­pe­line. Es ist nun tat­säch­lich mög­lich, diese ver­bor­ge­nen Per­so­nen in Bewe­gung zu ver­set­zen, in dem man sie bemerkt, sagen wir, mit einem Blick berührt. Genau in die­sem Moment einer Berüh­rung tre­ten sie aus dem Licht her­aus in den Raum, eine zier­li­che Frau und ein zier­li­cher Mann, sie wer­den ver­mut­lich schon sehr lange Zeit ver­hei­ra­tet sein, so wie sie sich beneh­men, glück­li­che, freund­li­che Men­schen. Alle ihre Waren im Übri­gen beschrif­ten sie noch von Hand, zwei Monde von blauer Farbe zu je 1 Dol­lar 48 Cent. Im Schau­fens­ter fin­det sich auf einem Schild folgender Hinweis: Täg­lich von Mon­tag bis Sonn­tag 25 Stun­den geöff­net. — stop

10.08 — Ein Hotel für Steh­schlä­fer betritt man meis­t spät in der Nacht, alle wei­te­ren Hotels, wel­che geeig­net wären, im Lie­gen zu schla­fen, sind aus­ge­bucht. Auch mit klei­ne­ren Spen­den, die man gerne offe­riert, weil man müde ist, weil man kei­nen wei­te­ren Schritt zu tun in der Lage zu sein glaubt, war an den Rezep­tio­nen nichts zu machen. Jetzt ist man also hier, wo man sehr preis­wert in Schlaf­spin­den oder ganz ein­fach an Wän­den leh­nend schla­fen kann. Das Beson­dere an einem Hotel für Steh­schlä­fer ist, dass sich das Per­so­nal um schla­fende Gäste auch dann noch bemüht, wenn das Licht längst aus­ge­schal­tet ist. Gurte, wel­che zur Sta­bi­li­tät um Ober,- und Unter­schen­kel gewi­ckelt sind, wer­den straff gehal­ten, fal­lende Per­so­nen wie­der auf­ge­rich­tet. Auch für einen tie­fen Schlaf wird gesorgt, wie das gemacht wird, davon sollte ich nicht erzäh­len, nicht das lei­seste Wort, nie­mand will das wirk­lich wis­sen, selbst die Schla­fen­den nicht. Man schläft behü­tet, man schläft solange man will, eine Stunde oder eine Nacht oder meh­rere Tage. Sobald man nun erwacht, nimmt man sei­nen Kof­fer vom Boden auf und geht ganz ein­fach davon. Es ist schon ein merk­wür­di­ger Anblick, hun­derte Men­schen, die ent­lang der Wände eines Saa­les neben ihren Kof­fern lungern. Man­che spre­chen, andere sin­gen leise im Schlaf. Vögel flie­gen umher oder sit­zen auf den Schla­fen­den selbst, die sich nicht rüh­ren, obwohl sie noch leben. Irgendwo muss ein Fens­ter offen ste­hen. Ein leich­ter Wind geht. Ich höre das Horn eines Schif­fes, aber ich bin mir nicht sicher, ob das Schiff wirk­lich exis­tiert. Für einen Moment wird es hell wie am Tag, als ob die Sonne mir direkt ins Auge leuch­tet. Eine Hand fährt über meine Stirn, ich höre ein Flüs­tern, ich meine gehört zu haben, wie jemand sagte: Er ist schon vier Wochen hier, wir müs­sen ihn wecken oder baden. Ja, irgendwo muss ein Fens­ter offen ste­hen. Ein leich­ter Wind. — stop

> particles

6. Juni 2013 17:53










Andreas H. Drescher

Tuk-Tuk

Auf der Fähre von Mombasa schon begann ich auf das Afrika-Gefühl zu warten, von dem Hartmut so oft gesprochen hatte. Aber wie sollte das gehen, wo sich in der braunen Brühe vor mir nicht mal Krokodile einstellten. Auch das Tuk-Tuk, das Vespa-Dreirad, das mir den Kopf mehr als einmal hart gegen das Blechdach warf, ließ weit weniger Glückgefühle in mir aufkommen als den Gedanken, wie leicht selbst mit einfachstem Werkzeug so ein Stoßdämpfer zu reparieren wäre.
Nur ein Mal hatte ich das Gefühl, Afrika rufe, spreche mich an. Als ich bei Hartmut ankam und in der in dieser Weltgegend wirklich stockschwarzen Nacht eine weibliche Stimme zu mir sagte: „Schön vorsichtig beim Aussteigen, die Schlangen sind wieder auf Hühner-Jagd…“, während ich aus dem Tuk-Tuk in ein staubiges Nichts hinein sprang. Ich fragte mich schon, ob Afrika einen Abstecher in die Berlitz-School gemacht habe, um Deutsch zu lernen, da sah ich im Licht des wendenden Tuk-Tuk die Augen von Hartmuts afrikanischer Freundin Jazz aufleuchten. „Sie kommen spät. Haben Sie sich am Flughafen verlaufen?“ Ein Witz! Der Flughafen von Mombasa ist nicht größer eine Schuhschachtel. So lachte ich noch, als ich bei meinem alten Freund Hartmut eintrat, dem gemütlichen Bankrotteur, der in Deutschland seinen Bioladen an die Wand gesetzt, aber genug Geld beiseite gebracht hatte, um sich in Kenia bis zu seinem Lebensende seinen uneinträglichen Geschäften widmen zu können. Jedenfalls, wenn er alle wirklich wichtigen Besorgungen Jazz überließ. Auch die beiden Enduros hatte sie besorgt, mit denen uns wir gleich am nächsten Morgen die Gegend ansehen wollten. Hartmut war so begeistert über die Aufzieh-Taschenlampe aus dem Outdoor-Laden, die ich ihm mitgebracht hatte, dass er darauf bestand, die Maschinen gleich ansehen zu gehen. Viel geschlafen haben wir nicht in dieser Nacht, meines Jetlags wegen. So setzten wir uns noch mit einem übernächtigten Schweben in den Knochen bei Sonnenaufgang auf die Maschinen. Eine kleine Tour, um uns anzusehen, was es an der Küste Kenias an Tieren alles NICHT MEHR gab: keine Elefanten, keine Löwen… Dafür Affen und Zebras satt und Tausendfüßler, so lang wie ein Unterarm, die selbst bei vierundvierzig Grad im Schatten mit ihren Innereien das schönste Aquaplaning unter die Reifen schmierten, wenn man sie in einer Kurve übersah. Dabei waren die großen gar nicht mal das Problem. Das merkte ich, als Jazz bei all ihrer Schwärze plötzlich blass wurde, als ich einen von den Kleineren von der Hose schnippte. Beim letzten Mal, als sie einen solchen Tausendfüßler berührt hatte, war ihr der Arm bis zum Ellenbogen angeschwollen. Ich begriff, ich musste langsamer werden.
Von der Hetze, die ich auf dieser Reise überall vorfand, wo früher noch sowas wie eine angewandte Gemächlichkeit geherrscht hatte, war ich einfach mit fortgespült worden. So stieg ich in Zukunft behutsamer vom Tuk-Tuk, um die Schlangen nicht zu erschrecken, damit sie ihr Gift für die Hühner aufbewahrten, wechselte von der Enduro zum Mountainbike, damit ich das Schlagloch in meinen Träumen loswurde, dem ich nicht mehr ausweichen konnte, und schaute mir jetzt genauer an, was ich von der Hose schnippte. Ich nahm mir Hartmut zum Vorbild, in dem sich die alte afrikanische Bedächtigkeit angesammelt zu haben schien, die den Afrikanern selbst abhanden gekommen war. So tuckerten, Tuk-Tuk-erten wir zusammen nach Mombasa, zu einer seiner sogenannten „Geschäfts-Fahrten“, die ausschließlich darin bestanden, in der Altstadt zu sitzen und mit ein paar Greisen brennend heißen Tee zu schlürfen. Ich mag die Altstadt. Sie ist wahrscheinlich der Ort in Kenia, an dem die Leute dich am wenigsten verfolgen, um dir irgendwas zu verkaufen: einschließlich ihrer selbst. Die Halb-Hure Aylin, die mich im Zentrum aufgegabelt und trotz meines Sträubens als Kunden auserkoren hatte, brauchte eine ganze Zeit, bis sie begriff, dass ich nicht nach Frauen Ausschau hielt. So schwenkte sie auf Fremdenführerin um, und war eine gute Fremdenführerin. Sie war es, die mir die schönsten und am wenigsten vom Nepp überkrusteten Orte der Stadt zeigte. Der Nepp und die Korruption haben inzwischen das ganze Land in den Fängen. Nie werde ich den Polizisten vergessen, der mir gleich nach der Ankunft auf der Fähre gegenüber stand, mich fest ins Auge fasste und fast unhörbar vor sich hin murmelte: „Ich hab Hunger.“ Was blieb mir übrig, als etwas springen zu lassen? Weiß der Teufel, was passiert wäre, wenn ich mich dumm gestellt hätte.

Für Peter.

11. Juni 2013 07:23










Christine Kappe

Die Briefe meines Vaters

Ich kann mit meinem Vater prima über Probleme reden,‭ ‬aber zwei Tage später kommt ein Brief,‭ ‬in dem er alles erklärt und ins Weltgeschehen einordnet.‭ ‬Und dann kann ich ihm nicht mehr glauben.‭ ‬Meist möchte ich den Brief gar nicht lesen.‭ ‬Schade eigentlich.‭ ‬Aber ich sehe,‭ ‬dass mein Vater es gut meint.‭ ‬Da ich nicht will,‭ ‬dass er denkt,‭ ‬ich hätte den Brief nicht gelesen,‭ ‬überfliege ich ihn kurz,‭ ‬um ihm wenigstens antworten zu können,‭ ‬wenn er mich dazu fragt und um ihm ein gutes Gefühl zu geben.‭ ‬Ich finde,‭ ‬das ist eine viel ehrenwertere Motivation,‭ ‬als die,‭ ‬den Brief verstehen zu wollen.‭ ‬Aber mein Vater sieht das nicht so.‭ ‬Mein Vater wird zutiefst enttäuscht sein,‭ ‬wenn ich nicht versuche,‭ ‬seinen Brief zu verstehen…‭  d.h.‭ ‬wenn ich ihn als Mensch sehe,‭ ‬wird er mich als Unmensch sehen,‭ ‬und wenn ich ihn als Unmensch sehe,‭ ‬könnte ich ihn nicht verstehen…‭ ‬und wenn ich ihn nicht verstehe,‭ ‬wird er wütend werden und mir einen weiteren Brief schreiben.‭

11. Juni 2013 11:33










Markus Stegmann

Taksim, 7/14, 00.05

blut die einge
schriebene gruppe
blutgruppe vor
schlaufenförmigen
kontrollen
schlafende
angewinkelte

holzbruchteile ge
schobene ange
sammeltes gewicht
zirkulierende stifte für
blutgruppen

13. Juni 2013 23:05










Thorsten Krämer

Das Pantherzahn-Halsband der Apachen

Von Karnivor zu Karnivor: die Gabe der Unschuld. Was hast du gedacht, Anua, als du ums Haus geschlichen bist? Juckte in deinen Ohren die fremde Sprache? Was, Anua, hast du in meinen Träumen zu suchen? In einem anderen Leben sind wir eins, blicken gemeinsam den Horizont entlang. Die Ahnen unterscheiden nicht zwischen Mensch und Tier. Ich nenne dich Bruder, Anua, und wenn ich aufwache, spüre ich die Kratzer auf meiner Brust. In der Schule trage ich es unter dem Sweatshirt.

15. Juni 2013 05:54










Hendrik Rost

Kettenreaktion

Ich hab vergessen, die Alten
zu fragen, was das Geheimnis ist.
Jetzt sind sie weg
und ich trage es in mir.
Frag mich.

17. Juni 2013 12:38










Andreas Louis Seyerlein

10.12 — Von äußerst heim­li­cher Art und Weise, Gedan­ken zu notie­ren, berich­tet Patri­cia Highs­mith in ihrer Erzäh­lung Der Mann, der seine Bücher im Kopf schrieb. Wenn ich nicht irre, so ruht der Mann, von dem in der Geschichte die Rede ist, stun­den­lang in einem Lie­ge­stuhl, indes­sen er laut­los an sei­nen Roma­nen arbei­tet. Ein glei­cher­ma­ßen Wör­ter erobern­des wie Wör­ter sichern­des Ver­hal­ten. Es ist schwie­rig für mich, in ähn­li­cher Weise vor­zu­ge­hen, nahezu unmög­lich, ich habe es ver­sucht, ich komme je nur wenige Sätze weit. Nicht, weil ich ver­ges­sen würde, was ich bereits erzählte, nein, ich ver­gesse das Erzäh­len selbst, ich beginne zu kon­stru­ie­ren, die Sätze geben sich nicht die Hand wie üblich, jeder neue Satz scheint leb­los zu sein, erstarrt, ver­traut, erle­digt. Wenn ich nun doch so heim­lich wie mög­lich zu schrei­ben ver­su­che, schreibe ich in ein Notiz­buch, schreibe, sagen wir, ein­hun­dert Sei­ten weit, bis das Notiz­buch mit Zei­chen gefüllt ist. Was aber ist nun zu tun mit die­sem Buch, das nie­mand lesen darf, nur ich allein, weil es ein pri­va­tes Buch sein soll, weil das mein Wunsch, mein Wille ist, dass nur ich die­ses Buch lesen werde, solange ich nicht ent­scheide, dass das Buch ein öffent­li­ches Buch wer­den könnte. Ich müsste das Buch ver­ste­cken, was nicht wirk­lich mög­lich ist, oder ich müsste das Buch codie­ren, also ein zwei­tes Buch ver­fas­sen, in dem das erste Buch ent­hal­ten ist, aller­dings ver­frem­det durch eine Methode, durch einen Schlüs­sel (lili­put), zu Auf­be­wah­rung in mei­nem Kopf. Sobald nun das erste Buch in ein zwei­tes Buch ver­setzt wurde, würde es mög­lich sein, das erste Buch ver­schwin­den zu las­sen, mit­tels eines Feu­ers bei­spiels­weise. Man stelle sich ein­mal vor, ich würde mei­nen Schlüs­sel zur Methode der Ent­zif­fe­rung des zwei­ten Buches ver­ges­sen. Beide Bücher ver­lo­ren, wäre ich gezwun­gen, das ist ver­rückt, mein ver­schlüs­sel­tes Buch einer Behörde zu offe­rie­ren, die über aus­rei­chende Rechen­leis­tung ver­fügt, um mei­nen Text zur Leb­zeit noch dechif­frie­ren zu kön­nen. — stop

5.25 – Seit Tagen denke ich an Robert Walser, an seine Schrift, an seine herausragende Begabung, kleinste Zeichen zu notieren auf jede denkbare Art von Papier. Der private Raum eines zierlichen Notizbuches, das als Institution wieder bedeutend zu werden scheint, könnte für Menschen wie ihn erfunden worden sein. Nehmen wir einmal an, Robert Walser und ich würden je ein Notizbuch von 4 cm Höhe und 4 cm Breite erhalten, 100 Blättchen Papier, das heißt, 200 Flächen zur freien Beschriftung, ein Notizbuch, das im Notfall verschluckt werden könnte, dieses eine Notizbuch also, nur dieses eine, um darin zehn Jahre zu arbeiten, ich wäre bereits nach ein oder zwei Tagen zu Ende gekommen, so voluminös meine Schrift im Vergleich zu Robert Walsers Schrift. Ich müsste von vorne beginnen, radieren, dann wieder schreiben. Mit der vergehenden Zeit würden die Seiten meines Buches dünner und dünner werden, transparent vielleicht, feinste Löcher entstehen, erste Zeichen, dass mein Notizbuch bald verschwunden sein wird. – Samstag. Früher Morgen. Leichter Regen. – stop

> particles

26. Juni 2013 18:14










Hans Thill

Drei Schüsselchen

Drei Schüsselchen
Milch und das
Meer, gefaltet
aus kariertem Papier.
Wie eine Hand liegt
der Tod flach auf seinem
Stuhl. Wir suchen den
Feigling, für den Gott
das Pferd erfand
finden sarna
Wir essen
Schmerztabletten wie
andere Leute Kartoffeln.
Landschaft ist auch
eine Hand unter
Düsenjägern. Das
Gebirge stol (Tisch)
des Satans, an dem
die Vögel Kirschen essen:
czeresnie. Tsch tsch
Marakesch, die Hölle
zischt, beheizter ICE
vollbesetzt mit
Zisterzienserinnen.
The Big Splash.
Die Engel verschwinden
durch einen
Gummischlauch
ins Meer. Dann
vergehen dreißig Jahre
ohne orangene Westen
ohne Rasiermesser, ohne
Religion. Und jeder
Kranführer ein
Papagei

Reh an Wand

Sarna

(Reh).

Begrüssungsgedicht für Justyna Bargielska, Jacek Dehnel, Katarzyna Fetlinska, Jacek Podsiadlo, Tomasz Rozycki, Krystof Sliwka, Mirko Bonné, Esther Kinsky, Norbert Lange, Sabine Schiffner, Daniela Seel, Volker Sielaff, Tomasz Rozmyslowicz, Janina Jodynis, Agata Okonska und Katarzyna Piasecka

28. Juni 2013 12:49