Andreas Louis Seyerlein

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12.58 – Nehmen wir einmal an, eine noch nie zuvor gehörte Sprache wäre während der Nacht während ich schlief wie Regen vom Himmel gefallen und hätte sich in meinem Gehirn versammelt, in dem sie alle dort gestern noch vorhandenen Wörter und Wendungen ersetzte. Und wie ich nun erwache, sehe ich einen Lampignon, eine Lampe, aber ich denke ein Wort, das ich nicht kenne. Und so wundere ich mich, und auch das Wundern selbst wird mit seltsamen Geräuschen bezeichnet. Da ist ein Kühlschrank, und da sind eine Computermaschine und ein Telefon, je Erscheinungen ohne Wort. Ich kann sie sehen, ich kann sie berühren, aber nicht bezeichnen. Dagegen finde ich Wörter für meine Augen und meine Nase und meinen Mund. In dieser ersten Stunde des Tages mit neuer Sprache vermag ich nur zu deuten, ich kenne weder meinen Namen, noch könnte ich mich vor dem Staunen mit einem Gedanken von Länge behaupten. Ja, nehmen wir das einmal an, merkwürdige Sache.

> particles

23. November 2011 08:24