Sylvia Geist

Was dann?

Ich rede nicht von den Sprechblasentabus unserer Gesellschaft, sondern von einem echten, einem gefuehlten Tabu. Arm zu sein, zum Beispiel, ist in Deutschland (aber natuerlich nicht nur dort) ein groesseres Tabu als Gewaltausuebung, das ist mein Eindruck. Meine Gedanken zu dieser Problematik sind sicher von einiger Hilflosigkeit gepraegt, aber wenn eine Erziehung zur Faehigkeit, Gewalt zu vermeiden – z.B. indem man sie schoepferisch kompensiert und kommunikativ kanalisiert, u.v.m. – wenn das kein (Teil-)Loesungsweg ist, was schlaegst du stattdessen vor? Doch wohl nicht, dass Eltern NICHT mehr informiert, nicht miteinbezogen werden sollen, wenn es Probleme gibt.
Ich bin auch nicht so naiv zu glauben, dass sich alles ausschliesslich mit den Mitteln der Fruehpaedagogik loesen laesst oder dass man bei Handgreiflichkeiten unter Dreijaehrigen gleich Zeter und Mordio schreien sollte. Aber zu leugnen, dass es in diesem Bereich noch Baustellen – und mithin vielleicht auch noch manche Chancen – gibt, erschiene mir ebenso unklug. Im Uebrigen enthielt mein Eintrag nicht nur diesen einen Punkt.
Ansonsten, vielen Dank fuer Deine Reaktion, lieber Thorsten.

30. August 2010 00:41