Andreas H. Drescher

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4. Mai 2011 17:33










Andreas H. Drescher

Siebenregenspiegel

Ein Regenspiegel Die
s
er Siebenregenspiegel

lässt
auf den Tisch gelegt —————————– nicht nach

bringt schließlich
je den Tisch zum ———————————– K i p p e n

19. März 2011 01:05










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER XI

Das elfte Zeitalter findet schließlich zu sich selbst als Zahl. Um dem Feuer vollkommene Quadrate abzustecken. Rechtwinklig. Nach der Dreivierfünf-Regel. In Knoten. In Knoten ohne Knotenmeister. Es sei den Agni selbst gibt sich als Knotenmeister her. Geometrie als Nebenwirkung. Worauf? Auf allen Beipackzetteln der Neurose? Zwang und Zwang. Wer ist da sicher? Vor dem Zusammenbruch der Universen, wenn das Feuer im falschen Viereck aufscheint. Im Viereck aus Hibiskuslinden.

28. Dezember 2010 10:41










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER X

Das zehnte Zeitalter gibt sich bereits unzweifelhaft und tot. Eröffnet nur mit dem Hibiskus einen Blumenladen. Der ist ihm Morgenstern und Abendstern der Portokasse. Vorm Friedhof macht sich das ganz gut. Das Wechselgeld wird ganz in Grabgestecken ausbezahlt. Hellhörigkeit. Ob nicht so gegen Ende doch noch etwas klopft. Ein Feuerwerk aus Linden-Rinden. „Ach, komm! Wer weiß das alles noch und schon!“ Als komme es auf Wissen an, hier, vor der Friedhofsgärtnerei.

21. Dezember 2010 10:28










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER IX

Das neunte Zeitalter spielt mit sich selbst als Unglücks-Neun. Als Zeit odysseeischer Unglückstage und als Stunden auf Golgota. Jetzt, gerade jetzt, verwandelt es die Neun in Wasser zurück. Vom Lindenblütentee. Glasweise. Tassenweise. Von Hand anstatt zu Fuß. Doch nur ein Lindenbalken. Das reicht zum Schweben nicht. Neinnein, in keinem Fall. Neun Jahre stirbt Odysseus jetzt seinen berühmten Tod am Kreuz. Von wieder manchem Kirchturmhahn verlassen. Keiner je gewesen. Keiner.

14. Dezember 2010 17:43










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER VIII

Das achte Zeitalter streicht sich schon als Genesung ein. Ein Seufzen legt sich sich selbst als Lippen nahe. Das polyphone Knistern hinter diesen Lippen, wie es die Kindern mögen. Brausepulver, hibiskusfarben, mit lindem Lindengeschmack. Jetzt stellt das alle Kirchenuhren vor. Um schneller groß zu werden. Und steigt dann musikalisch in die Wetterhähne ein. Denn Umschwünge weichen und weichen, bis auch in diesem Klingen die Tonlosigkeit erreicht ist, die Lehm-Losigkeit. Jetzt.

7. Dezember 2010 16:08










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER VII

Das siebte Zeitalter staucht, lange vor dem Kopf, den Bauch heraus und trägt sein Tragen mütterlich ins Ungesagte. Wasimmerihmdas, was immer ihr das einträgt. Garagenlandschaften am Ende. Aber wer will schon vom Ende reden? Das Lindenholz versteckt sich in sich selbst, um aus dem Schraubstock zu finden oder gar nicht erst hinein. Mit diesem Hibiskus-Heulen, das die Stadt zum Dorf schwemmt. „Willst du?“ „Willst denn du?“ Schließlich reißt sie die Geburt in die Garage.

30. November 2010 14:21










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER VI

Das sechste Zeitalter ergießt sich selbst als Tee. Sachte sucht es seinen Mund in einer Tonne. Sachte sucht es seinen Mund in allen Dachtraufen der Stadt. Der Sturz ist einwärts in sich selbst gedreht. Ohne Feuchte, ohne Blau und ohne Horizont. Das Weichbild der Stadt winkt sich die Vorstädte herein, die Dörfer, allerdings Linden. In der Hoffnung auf einen Arm zu dieser Hand. „Die Evolution des Empedokles!“, flüstert etwas. Gänsehaut steht ab sofort ganz für verwandtschaftliche Freude.

23. November 2010 10:08










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER V

Das fünfte Zeitalter ergibt sich selbst als Hand und Leben. Eine Laubsägearbeit aus einem Lindenstamm. Nie dagewesen und doch als Erstes dagewesen. Die Hand an der Säge, die sich selbst aussägt. Verduftender Hibiskus. Zögernd, aber bald weitab. Vielsilbig reißend, vielstimmig guttural. Was soll das für ein Leben sein? Eines als Hand, als Gliedmaß oder als System? So fragt das Leben einmal um sich selbst herum und beginnt dann still mit seiner ersten Nacktarbeit. Dort hinten, vor der Änderungsschneiderei.

9. November 2010 10:07










Andreas H. Drescher

ELF ZEITALTER IV

Das vierte Zeitalter ist ein Ticken ohne Ticken. Auch dies plagt sich also vergeblich an der Frage seiner Schwingung ab. „Welle oder Teilchen?“ tickt es: „Das andere ist das andere.“ Nur über der schmalen Grenze jener Unschärfe findet es ein Bett. Sonnenseite. Aber keine Zeit, das Rütteln zu vergessen. Keine Caféterrasse, kein Regen als Lindenblütentee. Vor allem keine Löffel, die sich in die Sonnenseite blitzen. Und doch schwingt sich das ein. Zur eigenen Begrenztheit hin.

2. November 2010 10:08