Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (136)

26. Januar 2016, ein Dienstag

Eine recht kurze Nacht nach langem Videoabend mit Better Call Saul (der dann in seiner Tragik, die er um seine tragikomische Figur flocht, zu Herzen geht).

Zum zweiten Mal habe ich Lederstrumpf in der Hörbuchversion gehört, und beim zweiten Mal klang es noch schlechter als beim ersten. Der Leser Wolfgang Gerber liest kurzsichtig, er überblickt selten den ganzen Satz und senkt die Stimme beim Komma so sehr, dass danach ein neuer, unvollständiger Satz beginnt. Er scheint einzig darum bemüht, einzelnen Figuren unterschiedliche Farben zuzuordnen. Aber immer wieder unterlaufen ihm falsche Betonungen, Akzente auf den falschen Wörtern, die die Bedeutung des Textes verzerren. Ein Lesemeister wie Gert Westphal hätte sich das nicht durchgehen lassen. Auch nicht Ulrich Noethen, Hanns Zischler, Peter Matic oder Gerd Wameling. Auch nicht ein Schüler der Mittelstufe, der gern liest.

26. Januar 2017 09:37