Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (139)

29. Januar 2016, ein Freitag

Johann Viktor von Scheffels Ekkehard ausgelesen. Ein zäher Knust. Ich habe ihn 1988 gekauft, vor 28 Jahren! Jetzt wollte ich ihn endlich lesen, denn im Himmel erwarte ich eine Belohnung für geleistete Lektüre kulturrelevanter Bücher.

Ferner stand mir sehr klar vor Augen, dass das Sterben vermutlich zu hoch bewertet wird. So wie eine Reise oder ein Umzug: Man hat einfach ein Unbehagen vor der ungewohnten Umgebung. Mit etwas Reiselust und Neugier ließe sich auf das Sterben freuen. Der Begriff Ende ist nicht denkbar. Töricht und anmaßend nur scheint mir, diesem Neuen irgendein Bild und irgendeine Form geben zu wollen, da Denken und Vorstellung Bestandteile des Lebens, also an dessen Form gebunden sind.

29. Januar 2017 11:54