Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (158)

2. März 2016, ein Mittwoch

Ein erster Tag nach vielen Tagen ohne Mamsell S. Sie scheint in meine Träume mit ihrem runden Gesicht, und ich vermisste im Traum ihre Hege kluger Liebe. Mich beruhigte das, nachdem ich Sorge hatte, sie im Teufelsstüblein meines Unterbewusstseins zur Stillung überfälliger Familienbildung zu missbrauchen.

Beim ukemi mit dem Sensei etabliere mich weiterhin als komische Nummer. Gestern erinnerte ich ihn, wie er dem knieend lauschenden Auditorium launig mitteilte, an „diese Männchen mit dem festgeschraubten Ellbogen“. Wie hellauf da die Aikidoka lachten und giggelten! Daheim erhöhter Süßigkeitenverbrauch.

Danach sah ich die komplette erste Staffel von „Weissensee“, denn ich bin Weissenseer. Ich knüppelte die Serie nieder, bis sie sich so schwer auf meine Träume legte, als hätte ich zu spät zu schwer gegessen. (Oder doch der Naschkram?)

In Berlin geht ein Virus um wie ein Mörder.

2. März 2017 13:26