Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (167)

22. März 2016, ein Dienstag

Sehne mich nach Nachtruhe. Und kaum, dass ich gestern vor dem Dojo auf Frau S. stoße, schlage ich auch schon vor, ob sie nicht die Nacht bei mir verbringen wolle. Gleichzeitig lähmt mich Mattigkeit, fast wie kränkliche Schlaffheit. Der Alkohol der Sonntagnacht. Heute erwacht in trübem Kreiseln: Leerlauf permanenten Urlaubs. Hin zum Training, zum Dojo, auf die Matte. Auch da: Mattigkeit, trotz guter Kondition. Mein versteiftes Ukemi nervt mich an, wenn der sensei mich nach vorn holt, und dieses Genervtsein lässt mein Ukemi nicht besser werden lässt. Geradezu Angst befällt mich dann vor solchem Schau-Ukemi, obwohl ich danach lechze. Selbst im Aikido kocht und brodelt es aus meinen Zwiespalten, die ich im Aikido zu lösen suche.

22. März 2017 10:31