Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (54)

10. August 2015, ein Montag

Gestern Abend fuhren einige Aikidoka und ich nach dem Training zum Weißensee, badeten und gingen essen beim Asiaten. Hübsch. Und mir dämmerte, dass mein Zustand sich erst wirklich ändern könne, wenn ich lange wandere. Also nicht nur über die Alpen, sondern in Bolivien oder Peru am Titicacasee oder irgendwo anders. Nur dann würde sich der Blickwinkel im nötigen Maß verschieben. Natürlich ist das eine Flucht, aber aus Furcht vor Fluchtverhalten in Dauerschockstarre zu verharren, ist schließlich auch keine Lösung.

Heute Vormittag doch noch ein weiteres Rundschreiben an Genossenschaft und Mitbewohner – unter erhöhtem Schweißaufkommen. So nüchtern geblieben wie möglich, dennoch in Erwartung der wutschnaubenden Meute unter der Maske heiliger Entrüstung.

Halbherzige Bewerbungen meines Metjens nahmens Preetzen bei 3sat, ZDF Kultur und ORF III, den Sendern, die sich auch für 88 – pilgern auf japanisch erwärmt haben.

Herr S. von der FAZ schreibt, mein Expeditions-Vorschlag Richtung Papua-Neuguinea bzw. Kuruwai erübrige sich, weil Redakteur L. das Land im September bereise. Ist Papua-Neuginea gerade in Mode gekommen?

Planung für meine Anreise nach Siebratsgfäll, Ausgangspunkt der Alpenüberquerung. Braucht etwas lange, so eine Planung, aber irgendwie auch schön, so ein erster Schritt in Richtung Wanderreise.

11. August 2016 08:47