Hans Thill

Die Lügen der Abgestorbenen

1
und unter Bäumen spreche ich, wenn die Luft
ein nasses Ohr ist, das sich schließt. Ich rudere
mit den Armen in diesem See.
Ich trage das Bewegliche in meinem Gehör

2
Gegenstände und ihre Haut. Die Sonne ist ein altes Gewürz,
das man tunkt. Ein Sessel fährt in Zeitlupe durch
das Zimmer, in dem ich sterben werde.
Nacht? Wachs?

3
Die Amis beim Lügen erwischt. primum pater noster.
Petronius der Öltrompeter. Polisario im Kampf für
Höflichkeit zwischen Wüstenbewohnern. Ich spreche
beim Rasieren, den Blick in die Pfütze gerichtet (Ponge).
Bisquit Fisch Whisky? Namen Gebell. Präsidenten.
Ich sage das Wort, das seine Flügel faltet

4
Spamerika das Schinkenland. Wir liegen unter einer
Douglasie. Wir kämpfen gegen die Schlaraffen. Wir zittern
mit den Händen. Wir wandern aus. Die Luft ist eine Spirale
um das Auge im Kern

5
Der Fiebermonat Februar. Donnerstag kommt mit
einem traurigen Tau im t. Wir liegen im Hanf. Wir
reden noch beim Atemholen. Sterbende Klicksprachen.
Ich brauche kein Fieber, keinen Vater, der mich braucht.
Die kleinen Fasern, mit denen wir ans Fleisch gefesselt sind

6
Wir kämpfen gegen die erfinderischen Affen von Korinth.
Äpfel, dröhnende Länder (Kolbe). Das drohende Wort?
Wachs. Vallejo. Unsere Waffen: Schild Erz Erzählung.
Wir zählen

7
Das süße Wort. Sprache: Verschwinderin. Und im Freien
spreche ich, wenn. Der Marmor meines Gehirns. Die Wiese,
ein Satzzeichen. Der Teich, eine Zielscheibe. Die Scham.
Fliegt auf ein Rudel Schmetterlinge

8
Wäre. Fieber. Nahrung. Petroleum. Bücher. Speck

2. Mai 2011 08:44