Markus Stegmann

Documenta-Tabletten

Am Rande des Kanals treiben Bäume vorbei.
Ich bette den schweren Teil meiner Wanderung am Wegrand.
Es verschwinden die Zungen des Nachmittags.
Im Lehm leben wenige weiter, bleiben unbemerkt.
Eine Stimme hält sich die Waage.
Schwerer als die Helligkeit aufreissender Wolken legt sich der Regen.
In den Folgen des Gebäudes breitet sich der Staub des Theaters aus.
Ich verlangsame das Zählen der Wörter und schlafe ein.
Im Traum stehen Skelette vor einem Vorhang und streuen Heu.
Kamille, und schon steigen neue Tiere aus dem Hintergrund.
Später Tag, und die gefilterte Sonne verlässt die Bühne.
Dazwischen hängen einige Feigen am blau gestrichenen Geländer.
Die kleinen Palmen heben Kerzen eine Wolke vor Mitternacht.
Keine Tabletten, denn es hat genug Wiese zwischen den Eichen.
Wir hängen die Scheiben zu und treten ins Gewächshaus der Vitrinen.
Zugeschmiert steht der Schaumstoff dort und eingebettet ein kalter Vorhang.
Draussen ist es kühler, in der Durchsicht überschneiden sich transparente Tage.
Kein Ergebnis im Wohnwagen, aber Spuren der Reifen in der nassen Wiese.
Eine Verzweigung des Gebüschs bleibt hängen in der Luft.
Nochmals den Topf gewischt, dann ein Dach gespannt.
Ich hänge im Spalier des Weinbergs an kantigen Häusern und ihren Fasern.
Mit Folien spanne ich den Regen ab.
Korrekturen gezogener Schnüre.
Ich kehre zurück und wärme einen anderen Topf.
Die Ruine der Zukunft steht in vier Buchstaben vor Augen.
Ich streue ein paar Samen in die Fulda und wasche mein Gesicht.
Nicht einmal eine Schnur zündet den Weg zurück.
In der Gegend um die Kälte der Nacht fangen sich ein paar Personen.
Sie warten an einer Wand, aber sie öffnet sich nicht.
Im niedrigen Erdgeschoss des Spülraumes sitzen sie und bewegen sich nicht.
Auf den nassen Gliedern hält sich die Erinnerung des Tages.
Ich ziehe einen Gedächtnisvogel über den Hügel.
Er erinnert sich nicht an meine Mahlzeit.
In den Windungen des Vogels trocknen meine Kleider.
Ich nehme sie von der Stange und fische den Vogel aus der braunen Fulda.
Fahrzeuge haben die nasse Wiese abgeformt.
Es liegen Brillen auf dem Tisch.
Ich habe die Zeichnungen falsch gemacht.
Im Papierhut gabeln sich die nächsten Wege.
Ein anderer Baum und weitere reihen sich an meinen Kopf.
Dreizehn Teile, aber kein Baum, keine Tabletten.
Eine Umarmung folgt, aber zu viele Gerüste zuhause.
Ich leite Wasser in eine Verschachtelung aus Papier.
Es bleibt innen trocken, nur aussen schmelzen Kerzen.
Ich verteile den Dreck des Vormittags an die restlichen Vögel.
Auf die hintere Bank fallen Rosen.
Ich kennzeichne Holz, nur einige Schlachttiere heben die Pfoten.
Im Nebel folgt die nasse Luft Federhüten.
Ich klemme das Gepäck zwischen ihre Flügel und falte Temperaturen.
Nur leiser, dann folgen Papier und Ballast einer anderen Melodie.
Kompliziertes Besteck, nur im Krieg ziehen sie weiter.
Ich zähle die weichen Worte dieses Tages.
Ich trete aus der Grammatik aus.
Was bleibt ist Nässe auf der Haut.
Sagen wurde lächerlich.
Kämme Haare im Wind.

26. Juli 2012 22:13