Mirko Bonné

Fäden

Die Goldpollen, die überall
in Fäden auf dem Boden liegen,
Sommerabend. Das zarte rote
Licht und Schwalben. Bleib nicht
allein; fahr noch nicht heim;
geh unter den Bäumen eine Weile
mürrisch durch die schöne Luft.

Da kommt die Nacht, gelber
Schein; der letzte kalte Wein,
Sommernacht mit überraschend
Regen. Die Trauerweide lacht,
und jemand ruft dich an, der
noch vorbeikommt, reden, trinken,
liegen zwischen goldenen Fäden.

*

14. Juli 2010 16:51