Hans Thill

Keine Chance für DSK

Er hatte noch ein paar Stunden bis zum Flug, er wollte nicht frühstücken sondern auf einen Spaß warten. Test stellte sich den Mann vor, nackt in der kühlen Nasszelle, die erste Stunde noch erregt und kräftig, dann immer mehr fröstelnd, mit seinem alten Hintern mal auf dem harten Rand der Badewanne mal auf der bequemeren Klosettbrille sitzend, den Blick in den Spiegel vermeidend. Dann wieder, wenn er etwas zu hören glaubte, sprang er auf und horchte an der Tür. Nach einer Zeit, dachte Test, wurde ihm auch die Klobrille unangenehm,in der gewohnten Stellung. Also unternahm er wieder einen Rundgang durchs Bad, kam schließlich auf die Idee, den Klodeckel zu schliessen und dort Platz zu nehmen, das harte kalte Plastik an den Hoden. Als endlich das Zimmermädchen geschäftig hereinkam und mit den Schlüsseln klapperte, war er schon so geschwächt von seinen Fantasien und so ausgekühlt von der Klimaanlage, dass es ihm nicht mehr gelang, die schlanke junge Frau zu überwältigen, fest eingeschlossen in die strapazierfähigen Stoffe ihrer Arbeitskluft mit nach hinten gebundener Schürze. Test stellte sie sich in Pastellfarben vor, das brünette Haar mit einem hellblauen Kopftuch zusammengebunden, so daß sie den frischen, adretten Eindruck machte, den das Management von ihr verlangte. Er stellte sich ihren Körper warm vor, gut durchblutet von der anstrengenden Arbeit, vielleicht unter den Achseln ein wenig schwitzend, weil sie mit dem Zimmerplan durch eine etwas lang geratene Kaffeepause in Rückstand geraten war und sich nun beeilen musste. Keine Chance für DSK, als er wie ein umnachteter Pan aus der Nasszelle hervorstürzte.

20. Mai 2011 12:58