Gerald Koll

Zazen-Sesshin (30)

Zen könne zum Konzentrationslager werden, sagt der namenlose Mönch, der nicht Sensei genannt sein mag. Er sei nicht in der Position des Meisters. Er zitiere seinen Meister, zitiere ihn als Gewährsmann. Es sei eine Warnung, den Sinn des Zen in der bloßen Befolgung der Vorschriften zu suchen. Die sitzenden Schüler des Schweige-Sesshin nehmen sie still und schweigend zur Kenntnis. Neununddreißig mal haben sie vierzig Minuten gesessen. Sie geben dem Impuls nicht statt, im Brechen des Schweigens die Befolgung der Warnung zu beweisen. Um einiger Diktatoren willen stehen sie nicht auf. Gehorsam üben sie Widerstand.

28. Juli 2012 07:46