Gerald Koll

Zazen-Sesshin (4)

Beim dokusan kündigt sich der Fragende durch Schläge mit einem Schlegel auf eine Glocke beim namenlosen Meister an und begibt sich zum Einzelgespräch in dessen kleine Gartenlaube.

Auf die einer gewissen Tradition folgende Frage „Wer bin ich?“ greift der namenlose Meister einer gewissen Tradition folgend zu einem massiven langstieligen Löffel und drischt damit auf den Oberschenkel des Fragenden.

Nun holt der namenlose Meister aus. Die Rede ist von Mitgefühl statt Dominanz. Wider Illusionen, Geisterwelten, Dualismen – universale Einverleibung verträgt sich nicht mit Exorzismen.

Es gibt keinen Löffel, es gibt nur den Löffelbetrachter, es gibt nur den, auf dessen Netzhaut ein griffbereit liegender Löffel abgebildet ist.

29. Januar 2012 18:18