Gerald Koll

Zazen-Sesshin (5)

Endlos ist der erste Tag, er ist es immer noch, immer noch ist dies der erste Tag, der 27. Dezember, der sich nicht neigt, der sich nicht krümmt, der unerbittlich Drähte schmiedet, glühendes Kupfer, das er über die Kniescheiben spannt. Stramm und mit Gewalt.
Zum Lösen lässt sich das hochgelegte Bein vorn ablegen. Das Kissen lässt sich hochkant stellen, zwischen die Beine, wie ein Sattel. Das lindert für Minuten, bis die Drähte neue Nadelöhre finden.
Gezittertes Notat vor dem Sturz in den Tiefschlaf: Zittern, Schweiß und Kälte, leichtes Kollabieren. Ende Tag 1.

4. Februar 2012 12:47