Gerald Koll

Zazen-Sesshin (6)

Zweiter Tag, Weckzeit 04:40, eigentlich 04:50, doch bis zum Gongschlag der Morgenmeditation müssen acht Schläfer aufgestanden, angezogen, die Treppe herabgestiegen, ins Bad gegangen und im Dojo sein. Gongschlag um 05:00. Mein hochkant gestelltes Rundkissen ist nicht nur etwas seniorenhaft unsportlich, es schneidet auch. Vierzig Minuten bleiben für die Vorstellung, es würde sich zu drehen beginnen und den müde sinkenden Leib halbieren. Der namenlose Meister weiß, wie es uns geht: „Ganz nebenbei: Das Miserable ist dabei. Das ist nun mal so.“

12. Februar 2012 10:22