Carsten Zimmermann

was sache ist

was-sache-ist

5. Juni 2009 16:46










Carsten Zimmermann

was strömt
was strömt
was
strömt

10. Mai 2009 12:26










Carsten Zimmermann

wissen was los ist

wir stehen wir stehen wir stehen morgens auf und wissen was los ist. wir werden wir werden wach wir heben die bettdecke wir heben die bettdecke an und wissen was los ist. wir werden wach wir strecken wir stecken uns und heben die bettdecke wir heben die bettdecke an und wissen was los ist. wir heben die bettdecke an und schwingen wir schwingen uns aus dem bett wir schwingen wir heben die bettdecke an und wissen was los ist. wir wissen was los ist. wir schwingen wir heben wir heben uns aus dem bett wir heben die bettdecke an und wissen was los ist. wir gehen wir schlurfen wir gehen ins bad wir gehen ins bad und wissen was los ist. wir wissen wir wissen wir wissen es einfach. wir wissen was los ist. wir gehen ins bad wir heben die bettdecke an wir schwingen wir werden wach wir strecken wir schwingen uns aus dem bett und wissen was los ist. wir wissen was los ist

4. Mai 2009 11:07










Carsten Zimmermann

meisterschaft

wo immer er hinkam
befand er sich schon

es war ein rätsel wie er
das anstellte

als hätte er sich
aus dem hut gezogen

doch er beteuerte
er wisse von nichts

1. April 2009 08:16










Carsten Zimmermann

ich möchte irgend etwas für dich sein

Diese schöne Zeile aus einem Liebeslied von Tocotronic enthält in nuce das Dilemma der Subjektivität. Etwas zu sein ist ein Widerspruch in sich. Etwas kann etwas nur symbolisch sein, und das heißt imaginär. Etwas Imaginäres kann man nur sein wollen oder zu sein vorgeben, aber nicht sein.
Dennoch hat man uns beigebracht, daß etwas zu sein wünschenswert ist, wenn nicht, daß es das entscheidende Lebensprojekt darstellt. Die ganze postmodern-kapitalistische Welt beruht auf der Verführungskraft von letztlich trivialen Identitätsangeboten. Eben der Widerspruch, etwas sein zu wollen, erscheint als der Motor der kapitalistischen Rastlosigkeit und Rücksichtslosigkeit in einer Kultur, die die Produktion gegenüber der Kontemplation maßlos favorisiert.
Die Alten hingegen wußten, daß man nur nichts sein kann, weil Nichts und Sein (und Alles) zusammenfallen, und zwar nicht abstrakt, sondern unmittelbar. Wir Heutigen wissen bei aller Überproduktion von partikularem Wissen nicht mehr, sondern weniger als sie. Wir bestehen darauf, einen Widerspruch zu verkörpern. Es ist zum Scheitern verurteilt.

30. März 2009 15:41










Carsten Zimmermann

sind fähren

sind fähren
sind fähren
sind fähren

niemandes
gesang

sind fähren
niemandes
gesang

16. März 2009 11:05










Carsten Zimmermann

städtisch

das ist hoch
die steine
sind städtischer natur
sind städtisch, sagt man
steine
das ist hier
irdisch, menschen

und schlendert hier
in turnschuh’n durch

das hemd ist frisch
gewaschen
, die ohren
scharf am wind

5. März 2009 10:58










Carsten Zimmermann

-esk
3. März 2009 12:52










Carsten Zimmermann

Brainstorming zum Thema Strahlung

Die Quinta essentia, Quintessenz, war seit der Antike das feinste, nichtmaterielle, lichtähnliche, lebensspendende fünfte Element, auch die Substanz der Seele oder des Seelenkörpers (Augeoides), schließlich ein zentrales Spekulationsobjekt der Alchemie. Immer schon gleichgesetzt mit dem Äther:
„Aether, in Greek mythology, is one of the Protogenoi, the first-born elemental gods. He is the personification of the „upper sky,“ space, and heaven, and the elemental god of the „Bright, Glowing, Upper Air.“ He is the pure upper air that the gods breathe, as opposed to normal air, the gloomy lower air of the Earth, which mortals breathe.“ (Quelle: Wikipedia)
Noch Hölderlins „Vater Äther“ steht für diese ewige geistige Essenz, für die dem alles in Gegensätze aufspaltenden Verstand unzugängliche primäre Einheit aller Dinge. Und ähnlich noch symbolisiert in dem schönen, lehrreichen, sicherlich auch altertümlichen impressionistischen Gedichtband „Ultra Violett“ von Max Dauthendey eben das Ultraviolett, das Licht jenseits des sichtbaren Spektrums, diese vorbewußte Einheit und zudem die dichterische Inspiration, die schöpferische Latenz und mithin die Zukunft:

„Ultra Violett,
das Einsame, sprach zu mir:
Noch lebe ich unsichtbar.
Aber ihr könnt mich alle empfinden.
Versucht es mich zu erkennen.
Ich will euch neue Sonnen,
Neue Welten geben.“

Neuzeit und Moderne, die alles zu verdinglichen strebten, haben den ohnehin nur noch körperlich aufgefaßten Äther in der Physik schließlich nach langen Kämpfen abgeschafft (ob er nicht als Vakuumenergie wieder zurückgekehrt ist?) und die Quintessenz aus der Seele in den Atomkern verlegt. Man hat das himmlische Feuer tatsächlich auf die Erde geholt. War dieser ganze Prozeß das folgenschwere Mißverständnis einer Metapher?

25. Februar 2009 12:42










Carsten Zimmermann

in der stadt

wir sind hier voller menschen,
sind voller autos, häuser,
bürgersteig und himmel

wir kaufen ein
wir gehen entlang
wir schauen nur mal

um uns ist dieses leuchten,
ein heller schaum, wir sind
in rauhen mengen
geheimnisvoll allein

18. Februar 2009 10:47










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