Hans Thill
Neros Größe war gerade normal, sein Körper fleckig und stinkend, sein Haar hellblond, sein Gesicht eher hübsch als anziehend, seine Augen blaugrau und beinahe kurzsichtig, sein Nacken dick, sein Bauch vorstehend, seine Beine äußerst dürr, seine Gesundheit robust.
Sueton, Nero
30. Dezember 2009 13:09
Hans Thill
huet dich vor den katzen – die vorn lecken unde hinden kratzen
Deutscher Holztafeldruck um 1500
17. Dezember 2009 22:47
Hans Thill
Das älteste dokumentierte Rätsel wurde von dem schottischen Ägyptologen Henry Rhind im Jahre 1858 in Luxor auf einer Papyrusrolle, dem später nach ihm benannten Papyrus Rhind erworben. Der Verfasser dieser Papyrusrolle trug den Namen Ahmes (auch Ahmose). Das Dokument selbst stammt von ca. 1650 vor Christus. In einer Notiz am Rande merkt der Verfasser an, dass er dieses Rätsel aus einer 200 Jahre zurückliegenden Quelle abgeschrieben habe. Damit dürfte es fast 3860 Jahre alt sein. Die Schriftrolle, die im British Museum aufbewahrt wird, gibt die als das Katzen-und-Mäuse – Rätsel bekannt gewordene Aufgabe an:
»Es gibt sieben Häuser, in jedem Haus wohnen sieben Katzen. Jede Katze frisst sieben Mäuse, von denen wiederum jede sieben Kornähren gefressen hat. In jeder Ähre sind sieben Samen. Wie viele Objekte sind es? «
Die Lösung ist rein mathematisch: 7 + 72 + 73 + 74 + 75 = 19607.
(Wikipedia)
17. Dezember 2009 00:03
Hans Thill
JOSÉ MARIA DE HEREDIA
Grabepigramm
Hier liegt die Grille, die zwei Jahre lang
die junge Helle, Fremder, aufgezogen
und deren Flügel zitternd unterm Bogen
des Zackenfußes in den Büschen sang.
Die Muse, ach! des Feldes und der Brache,
sie ist verstummt, die Leier der Natur;
geh schnell vorüber, Freund, laß keine Spur,
damit aus leichtem Schlaf sie nicht erwache.
Dort ist es. In den Strauß von Thymian
hat jüngst den weißen Grabstein man getan.
Wieviele Menschen mußten so nicht enden!
Von Kindestränen wird ihr Grab benäßt,
auf das die Morgenröte Weihespenden
von Tau in Tropfen niederrinnen läßt.
Aus: Die Trophäen / herzlichen Dank an den Übersetzer Hanns Grössel
12. November 2009 14:15
Hans Thill
JOSÉ MARIA DE HEREDIA
Lupercus
M. Val. Martialis Lib. 1, Epigr. 118
Lupercus sprach sobald er mich erblickte:
»Dein neues Epigramm ist eine Zier;
wie wäre es, wenn jemand ich zu dir
nach allen Rollen deines Werkes schickte?«
– »Nein, denn dein Sklave hinkt, bedarf der Schonung:
Mein Haus liegt ganz im andern Teil der Stadt;
du wohnst am Palatin? Genau dort hat
Artrecus, mein Verleger, seine Wohnung.
Am Forum, im Geschäft, verkauft er viel:
Terenz und Phädrus, Plinius, Vergil, –
das Buch des Lebenden und die der Toten;
Dort wird – gewiß nicht an der letzten Wand! –
gebimst, in einem roten Band,
Martial für fünf Denare feilgeboten.«
Aus: Die Trophäen / herzlichen Dank an den Übersetzer Hanns Grössel
8. November 2009 12:50
Hans Thill
JOSÉ MARIA DE HEREDIA
Die Kentaurin
Einst schweifte zahllos die Kentaurenschar
durch Bach und Wälder, über Fels und Schatten;
auf ihren Flanken spielten Licht und Schatten,
zu unserm blonden kam ihr schwarzes Haar.
Die Wiese blüht umsonst. Wir sind allein.
Die Höhle liegt verwuchert und verlassen,
und manchmal kann ich mich beim Zittern fassen,
wenn fern in heißer Nacht die Hengste schrein.
Denn jenen hohen Stamm von Wolkenkindern
sieht jeder Tag sich immer mehr vermindern,
da er von uns sich weg der Frau zukehrt.
Macht ihre Liebe selbst uns doch zu Tieren;
das uns entlockte Schreien ist ein Wiehern,
und nur als Stuten werden wir begehert.
Aus: Die Trophäen / herzlichen Dank an den Übersetzer Hanns Grössel
2. November 2009 18:33
Hans Thill
»Hofer war ein schöner Mann, nur wenig über die gewöhnliche mittlere Länge hinaus, im besten Ebenmaß zu seinen Formen, die breiter ausgingen als es sonst im Passeier der Fall ist, mit mächtigen Schultern auf festen Knochen, gewölbter Brust und starken Waden. Er hatte ein volles, rundes, gesund gerötetes Gesicht, eine breite, kurze Nase, lebhafte braune Augen und dunkle Haare. Seine Hauptzierde war ein mächtiger, glänzend schwarzer Bart, der, die Wangen freilassend, bis auf die Brust reichte.« Der Sandwirt kleidete sich in malerische Volkstracht mit einigem Abweichen von den Gewohnheiten seines Heimattals. Eine grüne Jacke – die Passeier tragen sonst braune Joppen –, ein roter Brustfleck, ein schwarzlederner Bauchgurt mit Pfauenfederkielen, bestickt mit den Anfangsbuchstaben seines Namens (A. H.), schaflederne schwarze Kniehosen, blaue Strümpfe und weit ausgeschnittene Schuhe, ein schwarzer Seidenflor um den Hemdkragen und ein mächtiger breitkrempiger Hut, auf der einen Seite aufgestülpt und mit einem Muttergottesbildnis sowie mit Blumen und Wildfedern geschmückt, bildeten im reiferen Alter seine Kleidung.
Aus: Hans Kramer, Andreas Hofer, Verlag A. Weger Brixen 19. Aufl. 2004.
20. September 2009 18:21
Hans Thill
Ja wenn das Schifferklavier
die Stimme der Nachbarin wäre
dann hätten wir Sonntagshunde
wieder Zähne im Rohr. Damalige
Damen. Gelötete Liesel (Zinn)
(braucht Mischung) mit ihrem
Faltenrock der den Atem
unterstützt. Wir ein Handbreit vor
der Heimat auf der Couch liegend
ganz aus Haar und eine Tastatur
statt Rippen am Fell
4. September 2009 10:02