Hans Thill
Zuß, der Wimpernknecht, wurde in Völklingen geboren, ungefähr zur selben Zeit wie Konstantin Ames, der sein Vater ist. Dieser lebt in Berlin und manchmal schwimmt er an uns vorbei. Er ist sehr mutig, ein sTIL.-Fuchs, »Jesuscowboy«. Er ist durchaus streitlustig und mitunter kann er ergreifend zärtlich sein: »E`rlich [sic!] bist die wunderbaustelle, qui j´embrasse«. Wir haben ihn lange vermißt! Herzlich willkommen, lieber Konstantin Ames, in unseren Teichen voller Tang!
5. Oktober 2016 11:00
Hans Thill
die beschriebene Apfelhaut. Ich träume den Windungen
der Algen hinterher, gekentertes Pferd mit Schwertern,
wo andere Flügel tragen. Ich arbeite mit dem Fleiss
der Sonne, die im Garten untergeht, ich bin ein Nudist,
mit seiner Gabel aus Sand und Silber, Taucher im
flüssigen Meer! Jetzt kommen die hyperaktiven
Mungos, dann die furchtsamen Zitterwale, dann die
Kamikazekarpfen. Einst sprach ein Brite in Brocken
zu den Troerinnen vom Ursprung der Stille,
es war die Rede vom Dosenöffner an der Schläfe.
Ein Gebüsch fiel um und der Rost schlief nicht
und die Grammatik
schlief nicht. Ich schichte Backstein aus Sprachmehl
auf Backstein aus Silber und Sand. Das Geld
gefriert in der Hose des Eremiten
der Bernstein auf Bernstein baut, oh ihr lauten Lebenslehrer,
zeigt mir den Kern in der Tischplatte des Apfels, ich
bin ein gebissenes O-Wort mit Sehnsucht
nach Gebäck
Edenkoben 29.6.2016: Poesie der Nachbarn: Serbien
Begrüssungsgedicht für
Predrag Bogdanovic Ci, Vojislav Karanovic, Ivana Milankov, Ana Ristovic, Miljurko Vukadinovic, Jovan Zivlak, Jan Krasni, Marcel Beyer, Nadja Küchenmeister, Kerstin Preiwuß, Ilma Rakusa, Marcus Roloff, Michael Speier
30. Juni 2016 13:37
Hans Thill
Wo einer, den Bengel in der
Hand, haushoch
abschmiert ins Säuberliche
eines getretenen
Schuhs, ist die Klarheit
schon verkauft.
Aber wo
die kahle Stelle eines
Yogabeins und das Dach
einer Pagode
von unten sichtbar werden,
bediene dich des Rätsels
als sanften Seegang
für Baum, Einbaum,
Unbaum.
Hier findest du fünf
Gramm Stille, hier
wohnt das trübe Auge
in seiner Ali-Höhle,
scheucht
dich in die Falten der
Schrift, Platz zu schaffen
dem Unmöglichen.
für Gregor Laschen zum Geburtstag
4. Mai 2016 15:48
Hans Thill
Àxel Sanjosé
Setze
Ets cec i a Sitges,
i sents com s’atansen les cendres,
potser l’estiu, potser l’hivern,
amb els colzes apartaries la gent
si n’hi hagués, au, crida el metge.
Les alzines s’han encès
els estels mostren llur sexe.
„Quiets!“ els dius, i es queden quiets
com dient: „I tu, qui ets?“
Dieciséis
¿Qué diosecitos habrán cedido
a tu incesante afán de ser
sin que se deshicieran los cielos,
esas dehesas con cirios
que siguen ahí, yermas y abiertas,
para que se citen los ascetas? Y ¡zas!
llegas tú y te desconviertes
en días inciertos, en bises:
¿Quiénes sois y qué decís?
5. Januar 2016 11:03
Hans Thill
Sechzehn
Die erste Zeche, als die Kohle noch eng
wie Sestinen unter unseren Hütten lag.
Sachlichkeit. Fossile Zähne, ein Lächeln
verteidigt die Freiheit im Unterholz
mit einer Sichel! Tigerzahnsäbel.
Soviele Knöpfe an einem Hemd.
Soviele Zäune in Sachsen, genug
um ein Sixpack aus Säcken zu füttern,
zu kühlen mit einem Bauch.
Seize
quelqu´un qui serre vraiment une seiche,
poisson de charbon. Coiffure de la
mer, les Antilles ont faim. L´anti-diamant,
mou, une soupe. Mangez, Sire,
une sucette de sirop dentifrice. Saint
et soufi, tousser comme une sale
haine, c´est la fin de la succulence
tout court.
Sixteen
you´re thin as a six made of bread and
Cobain everywhere. Hairy guitars,
coalminers drink too much dust but
they eat diamonds. Your password is
the neckverse. Show your jewels,
smile to the curly fly, she is waiting
till ten. Her name is Suzy and she will
be your sister for a season.
Antonio Rossi
Sedici
La prima miniera, quando ancora compatto
il carbone come sestine sotto i nostri capanni
giaceva. Oggettività. Denti fossili: un sorriso
nel sottobosco difende la libertà
con una falce! Sciabola di dente di tigre.
Tanti bottoni su una camicia.
Tanti steccati in Sassonia, bastanti
per rivestire un addominale a sei sacche
e con una pancia rinfrescarlo.
4. Januar 2016 19:18