Björn Kiehne

still still still

nur wenige worte
führen in die stille
wie
schschsch
oder
willst du ein bonbon

zertrene muscheln am strand
zerbrochene zweige im gebüsch

schlaf jetzt
der fleck geht beim
waschen wieder raus

sag nichts
mama
nichts
papa

schschsch
ich sag nichts

still still still
weil das Kindlein
schlafen will

3. Februar 2012 17:30










Gerald Koll

Zazen-Sesshin (5)

Endlos ist der erste Tag, er ist es immer noch, immer noch ist dies der erste Tag, der 27. Dezember, der sich nicht neigt, der sich nicht krümmt, der unerbittlich Drähte schmiedet, glühendes Kupfer, das er über die Kniescheiben spannt. Stramm und mit Gewalt.
Zum Lösen lässt sich das hochgelegte Bein vorn ablegen. Das Kissen lässt sich hochkant stellen, zwischen die Beine, wie ein Sattel. Das lindert für Minuten, bis die Drähte neue Nadelöhre finden.
Gezittertes Notat vor dem Sturz in den Tiefschlaf: Zittern, Schweiß und Kälte, leichtes Kollabieren. Ende Tag 1.

4. Februar 2012 12:47










Sylvia Geist

Wiederfund (16): Die Mittel des Thomas Palme

Unter dem Motto „Wiederfund“ poste ich für gewöhnlich Passagen aus Büchern, die ich lange nicht gelesen oder überhaupt erst für mich entdeckt habe. Der folgende Text hingegen ist ein Auszug aus einem kleinen Aufsatz, den ich vor einiger Zeit zu Thomas Palmes mehrere tausend Zeichnungen umfassender Reihe „The Grip“ schrieb und kürzlich beim Aufräumen wiederfand.
Meinen Aufhänger bildete eine Gardinenpredigt von Milan Kundera gegen einen gewissen Künstlerkitsch, in deren Verlauf er mehrfach das Sch***-Wort verwendete. Wer also Kraftausdrücke dieser Kategorie zu schockierend findet, um sie innerhalb eines feuilletonistischen Textes für tauglich zu halten, lese bitte nicht weiter und übe Nachsicht mit der Verfasserin, die das, wenigstens für diesmal, anders sieht. Kunderas Kitsch-Definition finde ich immer noch zutreffend, und obgleich ich die Passagen zum Künstlerkitsch hier auslasse, wird doch auf das vorangestellte Kundera-Zitat Bezug genommen, denn einen weniger künstlerkitschigen Künstler als Palme konnte ich mir damals schwerlich vorstellen – und kann es eigentlich immer noch nicht. Also: Herzliche Grüße, lieber Thomas P., auf die Moosalpe oder wo immer Sie gerade zeichnen mögen.

„Der Moment der Defäkation ist der tägliche Beweis für die Unannehmbarkeit der Schöpfung. Entweder oder: entweder ist die Scheiße annehmbar (dann schließen Sie sich also nicht auf der Toilette ein!) oder aber wir sind als unannehmbare Wesen geschaffen worden. (…) Kitsch ist die Verneinung der Scheiße.“
Milan Kundera

„(…) Strenggenommen ist Schmerz ein Phantom. Gemessen an den Ansprüchen, die die Naturwissenschaft an die Existenz eines Phänomens stellt, gibt es ihn eigentlich nicht. Es gibt die Amputation und verlorene Gliedmaßen, die Operation und die Blinddarmnarbe. Dagegen kann man Schmerz so wenig beweisen wie Gott. Der Nachweis von Stresshormonen im Blut sagt weder etwas über seine Beschaffenheit noch über seine Qualität, nichts darüber, wie stark er ist und wie dauerhaft, oder wie widerstandsfähig gegen Betäubung. Schmerz ist ein Geheimnis, das ein Leidender dem anderen nicht enthüllen kann, gleichgültig, wie aufrichtig und kenntnisreich das versucht werden mag, gleichgültig auch, wie ähnlich der Schmerz des anderen dem eigenen von einer objektiven Warte aus gesehen wäre – wenn es denn eine solche gäbe. Doch dazu müsste es erst einmal eine Maßeinheit geben.
Umso schwieriger ist es, gegen ihn anzugehen. Die Pharmazie tut ihr Bestes. Die Psychologie tut ihr Bestes, die Philosophie natürlich auch. Hypnotiseure und Exorzisten tun ihr Bestes. Die Kunst tut, was sie kann.
Sie hat keine Macht, sondern ihre Grenzen, dieselben Grenzen wie der Schmerz. Sie existiert sozusagen hinter demselben Vorhang, da, wo die unmessbaren Dinge sind, und an dieser Stelle beginnt sie zu wirken, nämlich wie ein Placebo. Das Placebo ist die Antwort, die dem nicht messbaren Wesen des Schmerzes womöglich am besten entspricht, jene Stimulation durch Simulation, die Kunst wie kein anderes Mittel entfalten kann. Es ist vielleicht die einzige Antwort auf den Weltschmerz, dessen Haupteigenschaft ja gerade darin besteht, dass seine Ursachen am wenigsten zu beheben sind.
Die Zeichnungen Thomas Palmes sind hochwirksame Plaecebos. Sie sind gnadenlos und laut, sie zeigen den Schmerz so, wie ihn jeder, der nur mal eine Zahnvereiterung erlebt hat, kennt: als Feind des Glücks, als Gewalt, in deren Zugriff wir uns nicht aus freiem Willen befinden. Dafür steht der programmatische Titel dieses Bildwerks aus tausenden Werken: The Grip. Es zeigt die ganze allgemeine, unpersönliche und darum umso schmerzlichere Scheiße unseres einzigen kurzen Lebens mit seinen kleinen und großen Niedrigkeiten und seinem finalen Skandalon, seinem Ausgang ins Nichts, es brüllt diesen Gegebenheiten völlig angemessen sein kill the pain! entgegen, es fordert das Unmögliche und stimuliert den Mut, mit dem wir manchmal den Rücken straffen und sagen können: Doch! Auch dafür steht The Grip: Get a grip! Die Quelle solcher Wider- und Aufstandskräfte findet Palme zwischen Transzendenz und sinnlicher Welterfahrung, in einer hochwirksamen Verbindung zwischen Mystik und Kunst oder, um nur zwei der zahlreichen Porträts der Werkreihe zu nennen, überall zwischen Edith Stein und Johann Sebastian Bach.
Dabei verweigern die scharfkantigen, ausgezehrt wirkenden Gesichter und Körper der Palme-Gestalten, diese finsteren Geliebten, jeden falschen Heroismus. Sie tragen ihr Kreuz gern auch als Emblem auf der Haut, aber sie lächeln nicht ergeben dazu, das Kreuzsymbol ist hier ein Tattoo des Protests, und sollte es ein Muss geben, dann das des Lebens, zu dem der Schmerz als unerbetene Zugabe der Natur in Kauf genommen wird. Palmes Zeichnungen stellen keine Gegenentwürfe dar, noch bieten sie Ausblicke auf eine Alternative. (…)
In seiner überaus geräumigen Zweidimensionalität und schwarz auf weiß bietet der Weltanbau von The Grip Raum für: Einsamkeit, Zweisamkeit, Ausgesetztheit, Enttäuschung, Furcht, Hässlichkeit, Trauer, Beschämung, Zorn sowie für das Wissen darum, dass es nach den Regeln der Schwerkraft nur noch schlimmer kommen kann. Palmes schwarze Sonnenturbinen, seine schwindelerregend kreisenden Strichstrudel und rasenden Schatten, seine Gesten aus Kohle und Blei nehmen das Schmerzliche unserer Unannehmbarkeit in ihre Mitte und deuten sie in diesem Akt als zentrales Movens der Existenz. Sie verneinen die Scheiße nicht, die es bedeutet, ohne Aussicht auf etwas anderes als das Sterben vorher noch leiden zu müssen, sie erkennen das Leiden, das wiederum aus diesem Bewusstsein folgt, als wirklich an, in seinem vollen, d.h. sinnlosen Ausmaß, doch sie erkennen ihm keine Legitimation zu.
Stattdessen bejahen sie den Leidenden in allen seinen Reflexen und Verstörungen, als Traurigen oder Zornigen, als Geschlagenen oder Zurückschlagenden. Es ist ein sisyphoshaftes Aufbegehren in diesen Zeichnungen, nicht verwunderlich also die wiederkehrende Bewegung des Kreisens, des Trudelns in ihnen. Das ist die Spur des Steins, der nur deshalb immer wieder abwärts rollen kann, weil einer ihn ebenso oft aufwärts gerollt hat.“

6. Februar 2012 16:09










Andreas H. Drescher

Marendon-Palimpsest

Schweig    aus Weit
schweifender denn
je der auch die hat
es schon derdiedas
sagt   BAMBUS   es
wird Vogel es wird
K      NOTE        N

Es bleibt im Moor
A       ORT       A

auch nie länger als
e  s     m  u  s  s

in-auf-„organisch“

11. Februar 2012 09:30










Gerald Koll

Zazen-Sesshin (6)

Zweiter Tag, Weckzeit 04:40, eigentlich 04:50, doch bis zum Gongschlag der Morgenmeditation müssen acht Schläfer aufgestanden, angezogen, die Treppe herabgestiegen, ins Bad gegangen und im Dojo sein. Gongschlag um 05:00. Mein hochkant gestelltes Rundkissen ist nicht nur etwas seniorenhaft unsportlich, es schneidet auch. Vierzig Minuten bleiben für die Vorstellung, es würde sich zu drehen beginnen und den müde sinkenden Leib halbieren. Der namenlose Meister weiß, wie es uns geht: „Ganz nebenbei: Das Miserable ist dabei. Das ist nun mal so.“

12. Februar 2012 10:22










Thorsten Krämer

Zazen in der Metro

Seit dem Morgen drehst du die Runden. Die Fahrer
kommen und gehen, und die Körper der Nachbarn
halten hinter deiner Stirn das Wärmebild
in Bewegung.
                        Das Öffnen und Schließen der Türen
wäre dein Mantra, bräuchtest du eines. Kein
Schweiß, kein Parfüm kann deine Aufmerksamkeit
halten. Der Abstand zur nächsten Station ist stets nur
ein Atemzug.
                        Das sind die Sätze, die später
das Unfassbare zu fassen versuchen.
                                                                   Aber jetzt
ist da dieses Mädchen, das sagt: Du sitzt und
sitzt und sitzt, das ist alles was du kannst.

Ja, sagst du und öffnest die Augen.

*

für Gerald Koll

13. Februar 2012 15:46










Hans Thill

ortsschild

15. Februar 2012 10:58










Gerald Koll

Zazen-Sesshin (7)

Es gibt eine übermannende Müdigkeit, die mit Pranken in den Leib greift wie in einen Teig oder in schmutzige Wäsche. Das Walken dieser Müdigkeit im Zuber des Zazen setzt mit dem dritten, die Sitzung einläutenden Gongschlag ein und dauert fort bis zum nächsten Schlag. Er fällt vierzig Minuten später, um sechs Uhr und vierzig Minuten.

Erfahrungsgemäß kann eine Bomberstaffel innerhalb von vierzig Minuten eine Hauptstadt von der Größe Hamburgs oder Danzigs in Schutt und Asche legen. Gestern noch stieg Rauch aus den Kaminen der Stadt, heute ist die Stadt selbst ein Kamin mit zerrissenem Schamott. Die einzelnen Kamine sind nicht mehr zählbar, sie liegen am Boden übereinander. Schlafend rauchende Städte.

Zu zählen ist von eins bis zehn, wie ich erinnere. Beginne ich zu zählen, zähle ich zu lange, weit bis über zehn hinaus, ich müsste wieder bei null beginnen, ich müsste den Schlitten der inneren Zählmaschine mit Schwung und Schnarren nach links setzen. Doch dazu fehlt die Kraft, und dumpf zählt es sich weiter, manchmal bis achtundvierzig, und erschreckt rechne ich aus, dass von achtundvierzig Zähleinheiten mindestens achtunddreißig einem Wachschlaf zuzurechnen sind. Wahrscheinlich mehr. Vielleicht sechsundvierzig. Vielleicht mehr. Zählte ich aber nicht, schliefe ich unverzüglich.

So also schläft es sich mit offenen Augen, denn offen sind die Augen und nicht zu, sie sind auf Weisung des namenlosen Meisters viertel offen und in einem Winkel von 45 Grad auf den Boden gerichtet, auf die geschliffenen Holzdielen mit ihren Maserungen und Astlöchern. Wolkenbänder erstrecken sich dort, mit Fallschirmen dazwischen, Truppen von Fallschirmjägern …

19. Februar 2012 13:19










Gerald Koll

Kramers Kuss

Herr Kramer durchquert am letzten Freitagnachmittag vor Weihnachten das Großraumbüro einer ihm unbekannten Firma. Die Herrn Kramer unbekannten Angestellten beenden ihren letzten Arbeitstag des Jahres mit einer Betriebsfeier. Herr Kramer küsst in der dicht gedrängten Menge eine ihm unbekannte Frau auf den Mund, und sie lässt es sich gefallen, überrumpelt von seinem Glück, das sie nicht kennt.
(Kramer gegen Kramer mit Dustin Hoffman, gestern im Kino)

19. Februar 2012 21:17










Andreas Louis Seyerlein

~

0.08 – 0.08 – Eine kleine Geschichte habe ich rasch noch zu erzählen. Sie verfügt über kaum Handlung, eine Geschichte, die sich im Grunde Tag für Tag auf einem Fährschiff der Staten Island Fährenflotte wiederholen könnte. Auf diesem Schiff, das den Namen John F. Kennedys trägt, befindet sich in der Mitte des Bridgedecks hinter einem Tresen ein kleines Ladengeschäft, das der Versorgung der Reisenden dient, ein Ort, der leuchtet und blinkt, ein Ort, der nach Popcorn duftet, nach Kaffee, nach gebratenem Schinken und nach weiteren Substanzen, die ich bislang nicht identifizieren konnte. Obst, Schokolade, Cookies, Bonbons, auch Straßenpläne Manhattans, Feuerzeuge, Coca Cola, Zuckerwasser in verschiedensten Farben, Nüsse, geröstete Mandeln, was ich wähle, was ich wünsche bekomme ich von einem Mann ausgehändigt, der seiner Erscheinung nach in Mexico oder Nicaragua geboren worden sein könnte. Sein stoischer Ausdruck ist mir sofort aufgefallen, lange Zeit habe ich ihn beobachtet, dieses Gesicht, das wirkte, als würde es eine aus Tropenholz geschnitzte, eine auf das Sorgfältigste bemalte Maske tragen, darin Augen, dunkle, schimmernde Knöpfe. Die Stimme des Mannes, die sich dort irgendwo befinden muss, habe ich bisher nie gehört. Und ich habe nie gesehen, dass er sich von seinem Platz fortbewegte, er steht senkrecht hinter seiner Ware, ein Monument, das über sehr schnelle, sehr lange Arme verfügt, ja, es sind die Arme, das einzige was sich an diesem Mann bewegt sind seine Arme, diese Arme sind Handlung, sie sind eine Geschichte, sie sind erstaunlich, weil sie in der Geschwindigkeit der Chamäleonzungen nach Waren greifen. Einmal habe ich einen der Fotoapparat gekauft, die der Mann in seinem Sortiment für Touristen bereithält. Der Apparat kostete sechs Dollar und der Film 8 Dollar. Das ist ein wirklich altmodischer Film, einer, den man, um seine Bilder betrachten zu können, entwickeln muss. Ich habe den Mann nun mit genau diesem Fotoapparat fotografiert. Ich glaube, der Mann freute sich über meine Geste. Er schien unter der Maske seines Gesichtes zu lächeln. Vielleicht ahnte er zu diesem Zeitpunkt, dass ich einmal nachsehen werde, ob er lächelte, ein Geschenk für die Zukunft. Ende der Geschichte. – stop

20.25 – Es ist jedes Mal ein aufregender Moment, wenn sich die Kabine des Aufzuges vom 22. Stockwerk aus nach unten zu bewegen beginnt. Ich werde etwas größer für ein oder zwei Sekunden, ich kann das im Spiegel, der die Rückwand meines Reisebehälters vollständig bedeckt, genau erkennen, ich werde etwas größer, oder ich verliere den Boden unter den Füßen, es ist ein wirklicher Moment des Fallens, ein Raum der Zeit, der bereits vorüber ist, ehe man ihn mit Wortbedeutung ausgesprochen haben mag: Sekunde. Aber dann steh ich schon wieder fest auf dem Boden, bin so groß wie zuvor, ein Irrtum natürlich, nicht die Größe, aber dass ich sicheren Boden unter meinen Schuhen haben würde, weil ich doch abwärts rase, was ich am wandernden Licht der Zahlenreihe, die sich neben der Kabinentüre befindet, erkenne. Außerdem knistern meine Ohren und ich habe den Eindruck, dass auch mit meinen Augen etwas anders geworden sein könnte, ein Drama vielleicht, das sich hier gerade zu entfalten beginnt. Vor vier Wochen noch hatte ich einmal im Aufzug einen Spaziergang unternommen, rasch, wie ein Tier in seinem Käfig hin und her, ich wollte mich sehen, wie ich im Fallen zu gehen vermag, ein lustiger Anblick, nehme ich an, weil ich kurz darauf den Eindruck hatte, der kleine Wächter im Foyer habe ein ironisches Lächeln im Gesicht getragen, vielleicht weil er mich beobachtet hatte mittels einer Kamera, die sich in einer der oberen Winkel der Kabine befindet. Seltsam ist, man wird scheinbar nicht kleiner, wenn man das Erdgeschoss erreicht, obwohl man doch sehr schnell langsamer wird, gestaucht, meine ich, gepresst und diese Dinge. Ich habe weiterhin beobachtet, dass ich, indem ich den Aufzug verlasse, je eine leichte Linkskurve nehme, die so nicht geplant ist. Meine Schneckengänge, meine Labyrinthe im Kopf, daran könnte es liegen. – stop

> particles

22. Februar 2012 17:58










Gerald Koll

Zazen-Sesshin (8)

Eine Sitzeinheit von vierzig Minuten lässt sich verkürzen, indem man sie als Berganstieg vorstellt, der in achtzig Minuten zurückzulegen sei. Das Ziel könnte ein Tempel sein, wie bei einer Pilgerreise. Die Sitzzeit verginge im Zeitraffer, und die Tätigkeit erschiene bequem, sofern man dem Irrglauben anhängt, Sitzen wäre bequemer als Gehen. Eben noch, vor der 16. Einheit, ging ich, eben noch ging ich auf belaubten Wegen unter Ästen, eben war Samu, die vormittägliche Gartenarbeit.

Während des Samu trug der namenlose Meister eine Jakobinermütze. Nur die rote Farbe fehlte. Auch die Kokarde. Sonst aber nichts.

Das hingegebene Lächeln des Schülers während des Samu ist frei von Ironie. So stumpfsinnig kann die stumpfsinnigste Arbeit nicht sein, als dass sie nicht befreiender wäre, als still zu sitzen. Glücklich bürstete der Schüler nasses Laub zwischen Moosen heraus. Schob eine Karre den Abhang hinauf zu den Haufen und Wurfhügeln. Auch ließ sich das allgemeine Schweigegebot unterlaufen, denn zu fragen ist erlaubt, wo Gerät zu finden sei. Wo ist Schaufel, wo ist Besen? Dort im Schuppen neben dem Kompostklo, in dem du deine Exkremente mit Sägespänen bestreust!

Dann ist sie da, die 16. Einheit. Während des Starrens wellt sich der Dielenboden zur Wüstendüne. Vier Astlöcher verbinden sich zu einem Löwenkopf. Nur die Mähne fehlt. Auch die Zähne. Sonst aber nichts. Der dürre Löwe starrt ungläubig, die Knie starren zurück.

27. Februar 2012 08:59










Hans Thill

Grossfischlingen

28. Februar 2012 00:08










Andreas H. Drescher

Februar-Falter

Im Garten der Februar

Falter Zitronen

Falter Jetzt sind

es ……  schon …… zwei

29. Februar 2012 19:11