Hans Thill

zwölf – douze – twelve

Das Wort Zwölf

ist das, in dem die Wölfe heulen.
Die Ungeduld ist zwölf Kilo Hackfleisch
schwer. Der zwölfte Schluck kommt
aus dem Meer. Das zwölfte Öl hilft
gegen rätselhafte Leiden. Apolodor
hält kein Versprechen. Der zwölfte
Sowieso wird nimmer schweigen.
Die zwölfte Elfe hat jetzt einen
Architekten. Zwölf Hotels passen
lässig in ein Loch. Im Garten nebenan
ißt man sein Brot mit Erde.
Um zwölf, um zwölf

Le Mot Douze

connait la doute qui gouverne tout les
mots en d. Il y a peu de lumière a
l´interieur ou ça sent de foin coupé.
L` impatience pèse douze kilo de porc
haché, douze gouttes et la mer sera
vidée. En douze jours L´Iliade
se lit en soi même. Apolodor s´appelle
le prof qui tutoye tous le reste.
D´ou venez-vous ma p´tite elfe?
Douze éléments seront la joie de tous
les diables en Zélande: Ma mère, mon père,
en drap, en drille. A midi. A midi.

Twelve as a Word

is filled with swords and the sound
of tweezers. Impatience weight is
twelve pounds of mince. Inside the
word the darkness rules, it smells
like straw and litter. Some oil will
help Apolodor to go insane. Ocean is
twelve drops of salt and something else.
In garden twelve you may have
bread with earth, so do the strand
and listen to the twelvelight. at home
my mother in tweed, my father in tin.
at twelve, at twelve.

6. Januar 2012 18:49










Gerald Koll

Zwölf

Ein Himmel.
Ein Feld.
Drei Nüsse.
Zwei Wörter.
Drei Blätter.
Ein Zwerg.
Ein Punkt.

6. Januar 2012 12:17










Andreas H. Drescher

In den Zwölften also

Ruft es den Jäger aus dem
Reinen zweiten Eingesagten
Überm See hinaus
Überm Fisch hinaus ins Wild

Weg unterm Öl des Bruders
Weg aus dem Bauch auch je
Der Architektur
Der Jagd überm Widerrist

Entgegen –

(für Hans)

4. Januar 2012 07:16










Andreas Louis Seyerlein

~

15.01 – Ich hatte unlängst eine Spule digitaler Speicherscheiben von einem Zimmer in ein anderes Zimmer getragen. Wie ich über eine Türschwelle trete, wurde mir bewusst, dass ich in meinen Händen 500 Filme transportierte oder 750 Stunden Zeit, die vergehen würde, wenn ich jeden dieser Filme einmal betrachten sollte. Ich setzte mich auf mein Sofa und legte eine der Scheiben in meinen Computer. Kaum 2 Minuten waren vergangen, und schon hatte ich 5 Filme, die auf dem Datenträger seit Jahren gespeichert waren, von ihrem ursprünglich Ort in einen Kasten von der Größe einer Zigarrenschachtel transportiert. Mein Computer arbeitete indessen so leise, dass ich mein Ohr an sein Gehäuse legen musste, um gerade noch seinen Atem vernehmen zu können. Zwei Stunden atmete mein Computer, in dem er alle Filme der Spule, Scheibe um Scheibe, in den kleinen Kasten, der neben ihm auf dem Sofa ruhte, transferierte. Dann holte ich eine weitere Spule und setzte meine Arbeit fort, bis auch diese Spule und ihre Filme in das Kästchen übertragen waren, Spule um Spule, eine Nacht entlang. Nun ist das so, dass sich in meinem neuen Filmmagazin ungefähr 3000 Filme befinden, ohne dass das Datenkästchen größer oder schwerer geworden wäre. Ich glaube, ich habe etwas Welt verdichtet, einen Raum gespeicherter Filmbetrachtungszeit verkleinert, eine Möglichkeit der Zeit, die sich selbst nicht verändert haben sollte. – stop

> particles

2. Januar 2012 01:03










Mirko Bonné

Letzte Datei

Winterblau, löwenfarben
zittert der Kalenderrest
schnell, schnell.

Br … Möwenraben
hacken in den Schnee
ihr simples html.

*

Allen Fischen, allen Fischern eine gute Zeit!

31. Dezember 2011 17:44










Hans Thill

ueber hoelle

stairways to hell

25. Dezember 2011 23:24










Nikolai Vogel

Monade, Leibniz

out of social media

16. Dezember 2011 16:05










Hans Thill

Die Beamten des Himmels (Agamben)

III Engel im Außendienst

1
Ich spitze mein Blei an der Haut, die
hornig zwischen den Fingern wächst.
Ich zähle bis acht, dann ist der Platz
in meinem Innern bereits überfüllt

2
Versammlung der Engel, bevor sie zu
reinem Licht erlöschen, bzw. die Finsternis
verdünnen mit Terpentin. Zwei, drei
von ihnen sind bereits zu Steinen
konzentriert

3
die man über die Erdkruste rollt,
um sie zu Bergen zu türmen. Ein
Sisyphus schmunzelt als Scherz
des Schöpfers

4
und uns fehlt die Sprache in diesem
Bereich, wo bereits ein Knurren
als Befehl gilt. Unter den Reisenden
ist die Sucht nach einem Wort
Strafe genug

5
schlimmer aber dann die
Verdrossenheit des Worts, gestoßene
Hörner, Kummer, unter dem vor allem
Frauen leiden, falls man das noch
Außendienst nennen darf

6
und nicht bereits Spießruten oder
Unterschlupf in einem feindlichen Element.
Jetzt legt sich die Sphäre in Falten aus
Gedankenmusik und der
abgestandenen Hitze des Pleistozän.

7
Ausnahmefleisch, Lust an Industria,
Theorie der Lücken, der Brocken
dazwischen aus irgendeinem
Kalifenlatein. Schau der Tänzerin in
die Augen. Wurde nicht die O
bereits von hier

8
abgeschickt? Durch die kalte Kalahari
als wäre sie eine Schattin und kein
pflanzlicher Anflug von Atemlosigkeit
beim Akt?

11. Dezember 2011 18:03










Sylvia Geist

Ted Hughes

Septemberlachs

Zurück vom Meer mit Ruhm,
nobel, nur sein Aufgebot im Sinn,
ignoriert er das Gerangel am Wehr. Ignoriert
die Schranke, die den langen Diphtong
des Teiches fallen lässt. Ignoriert
das festliche Leuchten der Insekten.

Er dient seiner Nachkommenschaft. Und seine Hommage
sind Geduld, Erfüllung, Langsamkeit, die Lähmung
des vielstimmigen Herbstes
im umgedrehten Käfig eines Baums.

Beneidet er die sesshaften Aale und die Elritzenbastarde?
Er wird ein Gott, ein Baum
der Liebe, mit Moos gesegnet.

Manchmal verirrt er sich auf Tage in sich.
mmmm mmmm mmmm mmmm mmmmMittmorgens,
an der treuen Angel der Sonne,
kannst du den Boden seiner Kapelle sehen.
Dort wendet er sich zur Stufe,
eine Seele, die schwebt,
von Zauberformeln und Düften befeuert.

Über seinem Himmel der Moskitoverkehr, gelenkig
und gelenkt. Er steigt auf, schmilzt
am Gaumen des Quecksilberlichts oben,
fügt seinen Lehm hinzu.

7. Dezember 2011 15:27










Andreas H. Drescher

LITERATUR UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ II

ZWEITES INTERVIEW ZUR LITERARISCHEN K.I. “MALDIX”.

30. November 2011 21:46