Christian Lorenz Müller
JUNGE FRAU AUF BLAUEM FAHRRAD
Watet durchs Wasser:
Mit Stiefeln aus Haut, hinauf
bis über die Knie.
Watet durchs Wasser:
Mit Stiefeln aus Haut, hinauf
bis über die Knie.
Ausgespielt im obskuren Rinnen
gleißender Profilierung Abhandliches Lehnen
geteilter Buntsandstein Was alles es hütet und
aufbraucht flüssigen Theodolits Der wahren Vertikale
aller Atem aufgebraucht vom Steigen der Extrapolation
Gereinigt wettet es auf sich selbst wo immer es kann
Medikamentierte Züge in den Tag ranziger Kriege
Rhetorisch geläpperte Zungen Ein und Aus
richterische Konditionen in den Herzog
meinendeinen Herzog nichtgemachter Detoxine
Maelstromplappern ausgereicht und dann kassiert
Rektal das Ergo suppenkaspert im Discounter
30. Mai 2018 20:55sie hält die Speisekarte im Rinnstein für ein Gedicht
eins mit Flattersatz
er träumt von einem alten herrschaftlich Haus mit einem See
von unten beleuchtet und mit zwei Schweineherden
„Magst du das, so zu gehen?“
„Ja. Fühlt sich gut an.“
–
„Und du?“
„Eigentlich nicht so, aber es fühlt sich gut an.“
–
–
„Du hast doch aber damit angefangen und meine Hand genommen.“
„Stimmt.
Regen, ein Gefühl,
und die mageren Nebelpferde
knapp überm Erdboden.
Da sind wir aufgehoben, alle
traurigen Gestalten eines Lebens,
unter einem Baum, der bleibt,
und über den gelben Wassern.
Durch uns segeln
die Mauern hindurch
in die Nachtöffnung,
mit einem Mund, der aufgeht
und der uns sagt, die Brücke,
hier ist sie zu Ende. Und ins Moos
auf dem Handrücken kratzt der Wind
lesbare Regungen.
*
25. Mai 2018 23:20sagt er und zeigt auf einen franklin
sagt sie in einem auto das nicht fährt
du musst schon irgendwem vertrauen
sonst stehst du bald alleine da
die beiden kratzen alte schrammen
starren ins leere und sie sitzen zur
verschrottung reif im müll wie soll
das weitergehen fragt man sich
und knutscht herum im autokino
aus dem man sich im auto fort
bewegt das aber wie bereits
erwähnt nicht fährt
Die angreifbare Waldwand
Erst hinter dem Saum der Windeinfall
Dreißigvierzig Schritte erst
Dort rückt die Blechlichkeit sich ein
Als beknopfte Maschine als
Knirschendes hackendes Harken derer
die das für dich weiterdenken
Nein, ich duze sie nicht. Und bald wird sie tot sein.
So wie alle Untergrundbahnfahrerinnen dieser Welt Berlin
ist im Grund nett und hat keinen Schimmer von Z… G… P…
(Schweiß auch nicht mehr. Morgen Gestalt beim Termintherapeuten annehmen.)
Ihr Finanzgebären ist nicht risikofreudig und hat wenig Volumen, gar noch weniger
Volumen als mein Haar, es ist automatisch geschrieben worden, mein
Haar. Ihr kennt solche Romanpoesie, Vorlagen für Mattscheiben. Aber
das wahr früher. Und nicht jetzt. Jetzt ist eine elekrifizierte Höhle. Da sitzen
Eklektiker. Innen eine Zierde. Sei mal außen vor. Kannst du das? Weißt du
dämlicher Spatz überhaupt noch, wie das geht? Das sind wohl so die Gedanken
meiner U-Bahnfahrerin über mich. Sie kann die Spur nicht verlassen.
Ihre Krawatte schmiegt sich an den Kragen, halboffen, fast nicht da.
Außer einer Fallhöhe. Konsequent unterlaufen.
in den Sand geschrieben, aber der Sand
kann nicht lesen, und das Meer ist zu müde
für Haarspaltereien. Dann gehen wir eben
einkaufen, sagst du, und hast schon den
Kuli gezückt. Wir schreiben Listen als
Teambuilding, unser Enthusiasmus über-
fordert jeden Supermarkt. Mit streberhaft
gepackten Tüten folgen wir dem Radweg
bis zur Erschöpfung. Da liegen wir dann
so rum, wir könnten auch heldenhaft wieder
aufstehen, aber wozu? Kommissarisch werden
wir Weichtiere, der vorurteilsfreie Nachmittag
schüttelt mitfühlend unsere Hände. Also was
ist jetzt mit der Beule?
Niemand wünscht dir eine gute Nacht
Nicht einmal eine Nacht
Ich meine – irgendeine
Draußen haben sie einfach das Licht ausgeschaltet
Nur der Wind ist noch wach
Treibt kleine Tropfen vor sich her
Weiß nicht so recht, wohin damit