Gerald Koll
miss mandy (12 / ende)
kavaliere, wilde hummeln, gummierte drachen, schiffbruch, so vieles ist geschehen, dachte miss mandy und sah weiteren abenteuern entgegen. auch dankte sie dem forum der 13 für die gastfreundschaft.
kavaliere, wilde hummeln, gummierte drachen, schiffbruch, so vieles ist geschehen, dachte miss mandy und sah weiteren abenteuern entgegen. auch dankte sie dem forum der 13 für die gastfreundschaft.
Liebe Kollegen, liebe Leser,
ich mache Auszüge einer Nachricht der PEN-Beauftragten Sabine Kebir öffentlich und bitte herzlich um eure Unterstützung.
Herzlich grüßt euch
Mirko
„Im April 2009 hatte der Supreme Court der USA entschieden, dass Mumia Abu Jamal kein neues Gerichtsverfahren bekommen wird, für das sich eine weltweite Bewegung, darunter auch der PEN, eingesetzt hatte. Nachdem die Sommerpause des Supreme Court am 5. Oktober zuende ging, ist täglich mit der Juryentscheidung zu rechnen, in der es nur noch darum geht, ob die Todesstrafe für Abu Jamal bestätigt oder ob sie in lebenslange Haft umgewandelt wird.
Der Anwalt Robert Bryan hat schon lange darauf hingewiesen, keine allzu großen Hoffnungen auf Präsident Obama zu setzen, der mit Rücksicht auf die starken konservativen Kräfte in der Wählerschaft sich auch im Wahlkampf für die Todesstrafe ausgesprochen, sogar für ihre Ausweitung auf Sexualstraftaten mit Kindern ausgesprochen hatte. Leider ist die gegenwärtige innenpolitische Lage in den USA selbst nicht geeignet, um allzu große Hoffnungen auf eine Positionsänderung zu wecken. Robert Bryan setzt eigentlich seine Hoffnung vor allem auf die Mobilisierung im Ausland, wobei Deutschland eine wichtige Rolle spielt. Leider war der Artikel im Spiegel vom 24. August sehr kontraproduktiv.
Abu Jamal und Bryan haben gemeinsam beschlossen, die im Frühjahr in der Akademie der Künste durch Bryan angekündigte online-Petition an Obama erst jetzt, im Herbst, zu starten. Sie wird bald öffentlich gemacht.
Ich informiere Euch darüber, dass das Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal für einen dezentralen Aktionstag mobilisiert und zwar am 3. Tag nach der leider nun möglich gewordenen Bekanntgabe des Todesurteils. Des Weiteren ruft es auf für eine bundesweite Demonstration am letzten Samstag vor dem Hinrichtungstermin. Informationen darüber unter:
www.mumia-hoerbuch.de
Obwohl Formen und oft auch Inhalte von Teilen der Unterstützungsbewegung für Abu-Jamal oft nicht mit denen übereinstimmen, die der PEN pflegt, kann sich jeder überlegen, ob er diese Initiativen individuell durch Unterschrift (bitte nicht über mich unterschreiben, sondern gegebenenfalls direkt über den Link zur Petition an den amerikanischen Justizminister, den man schnell auf www.mumia-hoerbuch.de findet) oder/und Teilnahme an Demonstrationen unterstützen will. Tatsächlich gehören ihr nur noch wenige bürgerliche Kräfte an. Mme Mitterand hatte in ihrer Rede auf unserer Akademie-Veranstaltung für Abu-Jamal aber hervorgehoben, dass er ohne diese breite Unterstützerbewegung wahrscheinlich schon hingerichtet worden wäre. Sie und Bryan meinten auch, dass Demonstrationen vor amerikanischen Botschaften bislang die wirkungsvollsten Mittel gewesen sind, in dem Fall etwas zu erreichen. Das liegt scheinbar daran, dass die Unterstützung für Abu-Jamal im Ausland größer ist als in den USA (wo eben die Todesstrafe noch für viel zu selbstverständlich hingenommen wird, insbesondere auch in der jetzigen Krise, wo jeder mit sich selbst zu tun hat) und die amerikanischen Diplomaten darüber aber sehr erstaunt sind.
Sobald die Petition des Anwalts an Obama da ist, werde ich Euch ebenfalls unterrichten wie auch über alles andere, was mir in diesem Fall wichtig erscheint.
Mit besten Grüßen
Sabine Kebir“
*
12. Oktober 2009 10:07Die Mensch-Maschine bei der Arbeit: Getriebene des
Glücks, Goldsucher an künstlichen Gelenken. Jedes Zahnrad
eine Geliebte, jeder Tropfen Schweiß eine nicht erneuerbare
Ressource. Tief drinnen das Pumpen, das dein Herz übertönt.
biografien, dachte miss mandy, sollten über dinge geschrieben werden, die ein mensch in die welt trägt, ohne von ihnen zu wissen. nicht, was wir planten, wäre darin. auch nicht, was uns zustieß. sondern, was wir veranlassten, ohne dass wir davon kenntnis nahmen.
11. Oktober 2009 12:37ohne dass es miss mandy bemerkte, änderten sich die verhältnisse.
10. Oktober 2009 22:13und der König verneigt sich ein wenig
und die Nacht kommt gewöhnlich zu Fuß
und vom Dach der Fabrik in den Fluß
leuchten zwei Schuh
verkehrt und noch so früh neonbleich
und der eine tritt uns das Maul zu
und der andere tritt uns die Rippen weich
am Morgen gelöscht die Schuhe aus Neon
und der Holzapfel launig der Ahorn errötet
die Sterne am Himmel fahren wie Popcorn
und der König verneigt sich und tötet
aus: Herta Müller: Im Haarknoten wohnt eine Dame. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 2000
Zu Anfang verneigt sich ein König und man möchte denken: Ist es königliche Höflichkeit, vielleicht eine Verneigung während einer Zeremonie? Ist der König huldvoll und erkennt mit leichter Verbeugung an, dass da jemand vor ihm steht, ein Gesandter vielleicht? Geschieht es jemandem zu Ehren? Wird jemand belohnt? Oder hat der König gar eine Niederlage erlitten und muss sich seinem Gegner unterordnen? Wie im Märchen scheint alles möglich bis zur letzten Zeile, die die Verneigung des Herrschenden in einen Mord münden lässt. So schlicht wie einschneidend steht im Gedicht, wie es ist, unter den Augen einer totalitär agierenden Macht zu leben, dass man Todesangst davor haben muss, allein ihre Aufmerksamkeit zu erregen. „Der Stadtkönig läßt sich seine Schwächen nicht anmerken, wenn er torkelt, meint man er verneigt sich, aber er verneigt sich und tötet.“
Herta Müller, die als Teil einer deutschsprachigen Minderheit in Rumänien geboren wurde und in den achtziger Jahren nach mehreren Todesdrohungen vor der Diktatur Ceausceşcus in die BRD floh, hat mit ihren Büchern diese Todesangst dem König vor Augen gehalten und erhält den Nobelpreis für Literatur. Das ist wundervoll.
Stadtlava in
Den Nischen
Der Vorgebirge
Durch dein Haar
Betrachtest du
Die Quadratur
Des Ovals
In Stadtlava
miss mandy wiegt sich im trügerischen glauben, die dinge blieben, wie sie sind.
9. Oktober 2009 11:39weitere abenteuer erlebt miss mandy auf http://www.forum-der-13.de
7. Oktober 2009 15:25