Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (157)

1. März 2016, ein Dienstag

Gestern Abend ein „rein theoretisches“ Gespräch über Ehe, in dem Frau S. ihre grundsätzliche Abneigung gegen so eine Institution und die damit verbundene Zeremonie äußerte. Dagegen meine Lust auf Zeremonie. Mein ärgster Hieb: eine kategorische Ablehnung von Heirat könne eine Art Reserve aktivieren, die bindungsabträglich sei. Das war etwas arg. Heute morgen ruderte Frau S. zurück: eine kategorische Ablehnung sei nicht vorhanden, sie sei für gute Argumente offen. Das klang nun wiederum wie ein unerfragtes „Ja“ und macht klar, dass dieses ganze Gespräch über Ehe zur völligen Unzeit stattfand.

Streit in der Sonnabend-Nacht – nach dem Doppelpaar-Konzertbesuch von Friedrich Liechtenstein (supergeil) und seinem Trio mit anschließendem Besuch einer Cocktail-Bar. Nun ergab es sich, dass dieser Ausflug misslich wurde, nachdem Frau S. erstens bei der nächtlich-kalten Suche nach einem Imbiss unbedingt den Imbiss wechseln musste (etwas kapriziös, aber warum nicht?), zweitens auf dem Konzert herumhackte (wieder warum nicht?) und mir drittens meine gewonnen geglaubte Wette über Liechtensteins Alter regeltechnisch streitig machte (warum? warum?) – und diese drei Blödheiten ließen uns nicht in Ruh, bis vier Uhr nachts, und da fragt man sich doch, warum. Wenn der Humor austrocknet, wird alles so spröde.

1. März 2017 14:38










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (158)

2. März 2016, ein Mittwoch

Ein erster Tag nach vielen Tagen ohne Mamsell S. Sie scheint in meine Träume mit ihrem runden Gesicht, und ich vermisste im Traum ihre Hege kluger Liebe. Mich beruhigte das, nachdem ich Sorge hatte, sie im Teufelsstüblein meines Unterbewusstseins zur Stillung überfälliger Familienbildung zu missbrauchen.

Beim ukemi mit dem Sensei etabliere mich weiterhin als komische Nummer. Gestern erinnerte ich ihn, wie er dem knieend lauschenden Auditorium launig mitteilte, an „diese Männchen mit dem festgeschraubten Ellbogen“. Wie hellauf da die Aikidoka lachten und giggelten! Daheim erhöhter Süßigkeitenverbrauch.

Danach sah ich die komplette erste Staffel von „Weissensee“, denn ich bin Weissenseer. Ich knüppelte die Serie nieder, bis sie sich so schwer auf meine Träume legte, als hätte ich zu spät zu schwer gegessen. (Oder doch der Naschkram?)

In Berlin geht ein Virus um wie ein Mörder.

2. März 2017 13:26










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (159)

3. März 2016, ein Donnerstag

Frühstück mit Meg. Lange nicht gesehen. Sie sprach von Vermissen. Ich nahm’s an wie einen Orden und dachte im Nachhausefahren „tss-tss“.

Ich bin mir so einer. Heute über sieben Folgen Weissensee, ein Weissensee-Marathon, um morgen damit durch zu sein. Morgen kommen die zwei Schwestern zu Besuch. Mit einer der beiden hatte ich gebrochen und mich mit ihr erst versöhnt, nachdem die Mutter aus Protestkummer mit broken-heart-syndrom beinah zerbrochen war. Ein Familienharmoniedemonstrationstermin.

3. März 2017 15:47










Markus Stegmann

Strand

Wie es da ist
wie es etwas weiter ist
wie es auf den Felsen ist
auf den rauen Oberflächen
in leicht erhöhter Lage
wie es weiter draussen ist
wie

5. März 2017 21:34










Mirko Bonné

Ajgi,

ich weiß
dich und die
Schneewehen
überall dort in

Tschuwaschien.
Ajgi, ich weiß, du
bist gestorben, nur
was heißt das denn,

weiß ich dich doch da,
beim Schach im Park,
oder wie du schreibst:
Samoskworetschje.

Du weißt, entgegen-
kommend dir halte ich
ein Leben lang Ausschau
nach allem, ja nach allem.

*

6. März 2017 00:10










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (160)

6. März 2016, ein Sonntag

Die Barke durch die Riffe lotsen / die Ungeheuer mit Namen zu bannen …

… besuchten mich die Schwestern zum Geschwistertreffen: eine Familienaufstellung. Erst zusammen in Giselle und seine weltfremde Ballettakrobatik. Eine Ouvertüre für unseren pas de trois. In Potsdam sitzen wir am Samstag lange im „Drachencafé“. Wir reden über Andere, um verhohlen über uns zu reden. Wir tasten uns an uns heran. An unser Grauen. Meine Blicke grapschen einer Schwester heimlich ans Kinn. Dort hat sich erstmals ein Hautsack ausgestülpt. Sie versucht ihn zu kaschieren. Als sie vor meinem Computer sitzt, bricht erstmals seit dessen Anschaffung das Bildvorschau-Programm zusammen; als sie mein Auto steuert, funktioniert erstmals seit dessen Anschaffung die digitale Zahlenanzeige. Ob die Schwester ein spezielles elektromagnetisches Feld habe? Sie sei sich dessen sicher, sagt sie, und wir …

… lotsen die Barke durch Riffe / die Ungeheuer mit Namen zu bannen …

… besuchte ich am Abend mit Freund K. Wagners Rienzi. Philip Stölzl hat Regie geführt und Rienzi als Hitler-Mussolini-Groteske inszeniert, was sehr naheliegt, weil Rienzi für Hitler 1907 eine so wichtige Oper war. Ohne Rienzi kein Hitler. Ungeheuer, wie sehr mich diese Ästhetik in ihren Bann zieht. Allein die Tragik des todesnahen und schon verdammten Rienzi, der kindhaft-irre mit seinen Modellbauten spielt, ist für mich entzückend-liebreizend. Was waren das für verquere 1840er Jahre, in denen Giselle und Rienzi entstanden, diese mythensatten dunklen Stoffe für verzweifelte Idealisten und ihre vernebelte Todessehnsucht …

… und wir die Barke durch die Riffe lotsen / die Ungeheuer mit Namen zu bannen …

… besuchten die Schwestern und ich heute Morgen das Museum „Ministerium für Staatssicherheit“ in der Ruschestraße. Es gab sie also wirklich, die Aktenkoffer mit eingebauter Kalaschnikow! Und aufregend: einige Täter äußerten sich vor der Kamera ganz unbefangen über ihre Tätigkeit. Einer bekam richtig leuchtende Augen, als er vom „operativen Vorgehen“ sprach. Dazu rieb er mit dem Daumen seine Zeigefingerspitze – ein Mann mit Fingerspitzengefühl. Es sei da, geriet er ins Schwärmen, eine solche Abwechslung gewesen … tja, aber dann fehlten ihm doch die Worte, und so beließ er es beim: „Man muss dabei gewesen sein … es war faszinierend.“ Man muss dabei gewesen sein – der Mann hat Gespür für Pointen.

6. März 2017 09:18










Nikolai Vogel

Amerika

Die Wolken sind so schnell,
keine Ahnung, wo sie hinmüssen,
nach Amerika vielleicht,
bevor dort alles verödet
noch mal Regen abwerfen,
Verschlossene ans Leben erinnern,
an Reisen mit neugierigen Augen
und die Errungenschaft, dass jeder Mensch
gleich sei vor dem Gesetz, weil es nur dann
keine Kriege geben muss, wenn man teilt,
bis jeder versorgt ist, und die Anstrengungen
darauf richtet, statt auf Zäune und Mauern
und das Wachstum der Wirtschaft.
Wenn wir die Wolken nicht ziehen lassen,
gibt es auch keinen blauen Himmel
oder nur noch stechende Sonne,
da Überschwemmung, dort Wüste,
die Welt will nicht nur rund sein, sie ist es.

Nikolai Vogel, 1. März 2017

6. März 2017 17:00










Hendrik Rost

Bruch

Aus allem, was keiner sagte,
kann eine Strömung werden,
ein Luftzug, eine Weltreligion.
Immer noch rinnt das Wasser.
Ein Wort nur, und deine Seele
ist flüssig: Aus vorsokratischen
Fragmenten wurde zuerst Fluss,
dann Weltbild. Ein Quantum Blut
aufs Volumen des Lake Superior
reicht aus, schon erkennt ein Hai
dich als Beute. Besteig einen Berg
und sag – nichts. Der Blick reicht
bis nach Lesbos, und es pulsiert
das Wort noch, nach dem Gesetz,
wie es schon galt, als du schliefst,
allein. Ganz allein bei den Scherben
am Ufer. Bevor die Vase zerbrach.

7. März 2017 12:11










Andreas H. Drescher

Die . Fernwehorte . gehen . mir
aus . wie . untreue . Religionen
Pfützenmeere . sammeln .. sich
um . verspätete … Gelassenheit
die . die Kinder aus der .. Lehm
gischt . ins Haus ruft ins . Haus
Die … Feuerwehren …. strömen
fern . der . Keller .. in die Rohre
und selbst .. der Sand von Rititi
ist morgens . nicht mehr feucht
morgens nach ….. der Fahrt der
Leguane in den .. Motorschaden
Denn der Teufel ….. wohnt jetzt
unterm …… Rücksitz trennt das
Polster auf …. und zieht ihn ein

GEDREHT …… INS ….. STUMME

7. März 2017 22:10










Konstantin Ames

Sudelbuch und die Idee hinterm Moorhuhnhügel

„Danke““für““die““humorartigen““Lektüreeindrücke„“!““Möglich““wäre““auch““die““Übersetzung““Sudelbuch““für““Roughbook““:“Lichtenzwerg“,“Aufklägerei“,““diese““Kiste““;““sonst““legt““sich““noch““ein““Schmierantentum““-„“Schalter““bei““solchen““um““,““die““die““Referenzfläche““nicht““kennen““.““(„“Wobei““:““Die““sind““eh““verloren“.““)““Es““ist““immer““so““ein““Dilemma““von““wirklich““kreativen““Menschen““:““Sie““machen““das““,““was““sie““machen““,““locker““vom““Höcker““,““so““lecker““(„“Wessiwort““)““,““dass““Stutzer““,““Strizzi““,““Streber““glauben““,““sie““können““das““auch““,““die““dann““aber““nicht““mehr““viel““können““müssen““.““Nur““noch““draufhalten““.““Bäm““-„“Bäm““-„“Bäm““.““Zeilenumbrüche““bitte““selbst““einfügen““!“

8. März 2017 10:19










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (161)

9. März 2016, ein Mittwoch

Erstmals seit langer Zeit ein wirklicher Frühlingstag. Am See gesessen und gelesen. Beim Spaziergang plänkelte es aus der Sonne mantrisch: „Nicht schlimm, alles nicht wirklich schlimm“. Dann schrieb ich Zweien, denen zu schreiben ich vor mir hergeschoben hatte in den Wochen der Bewölkung.

9. März 2017 09:19










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (162)

10. März 2016, ein Donnerstag

Einer dieser seltsam vereierten Donnerstage, in denen das Leben schrumpelt und kleiner wird. Diese Donnerstage haben es schon lange in sich. Irgendeine trübe Masse steckt in ihnen und zwingt mich in zeitverzehrende Ineffizienz. Heillos verirrt in Shikoku bzw. googlemaps und seinen japanischen Schriftzeichen. Dann verschluckt worden von den dreckigen Nebeln der Blogs, wo ich Informationen über „Final Cut Studio 3“ einholen wollte. Tappen in Gestöber. An solchen Donnerstagen könnte ich Schaumgummi essen. Ich will an Donnerstagen mehr, als Donnerstage mir geben können.

Aikido geschwänzt zugunsten von Tarantinos The Hateful Eight. Es ist längst nicht so langatmig, wie die Aikido-Banausen bemäkelt haben. Schneewestern verfügen ja schon naturgemäß über eine innere Majestät. Dazu Morricone und einige Veteranen von Reservoir Dogs (Michael Madson, Tim Roth), mit dem dieser Kammerspiel-Western ohnehin einiges gemeinsam hat. Die Story ist weniger verwickelt als ein Miss-Marple-Krimi, dafür grausamer und härter. Es ist eine Novelle, in deren Kälte man gemütlich erstarren kann. Kein Meilenstein und Meisterwerk, doch im Kleinen groß.

Vielleicht wohnt die Größe in einem kleinen Roman wie Ein ganzes Leben von Robert Seethaler, den mir die Schwester in die Hand fallen ließ. Bis ins Kleinste genau formuliert, und empfunden, unaufgeregt und scheinbar simpel.

10. März 2017 13:16










Andreas H. Drescher

NEIN

ich verirre mich nicht mehr Alles
Verfahren verfahrenen Verfahrens
fortgelernt kein Schritt mehr an
den Krebs von Kues verloren
Der Seitentanz queraus ist ein
gestellt ist scherenaufgehoben
und der Proviant umlagert mich

SCHLARAFF

Doch keine Taube brät sich durch
den Hirsebrei Die Steinebeterin
lüftet in Gewittern nur noch kalte
Löwen Was also soll ich weit
er dort wo Waschgezwungene mich
leinenwerfen noch vor Topp und
Takel ihre Narrenschiffe wetternd

11. März 2017 01:50










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (163)

11. März 2016, ein Freitag

7:40 Uhr. Natürlich! Natürlich hat die Installation von final cut gestern Nacht nicht funktioniert. Nachdem ich alles eingegeben hatte und immer die gleichlautende Meldung erhielt, die Seriennummer sei ungültig, wusste und weiß ich, was ich schon die ganze Zeit gewittert habe: Fehlkauf, Betrug, Verrat. Habe ich nicht die ganze Zeit dieses schlechte Gefühl in der Magengegend gehabt? Unruhige Nacht mit Aussicht auf Konflikt mit dem Verkäufer.

9:35 Uhr. Im Postfach steckt ein Brief des Verkäufers: Wir könnten das Installieren auch gemeinsam machen.

13:50 Uhr. Die Installation scheint geglückt, mit Hilfe des Verkäufers, der 70 Minuten lang am Telefon aushielt. Netter Mensch. Mein Magen knirscht schuldbewusst.

11. März 2017 08:56










Christian Lorenz Müller

DIESER SONNTAG IST DAZU DA

Das gelbe Schwärmen der Palmkätzchen
unten am Fluss, das Summen
zahlloser Spaziergänger.

Ein Licht wie Fliegenleim,
von Joggern, Radfahrern umzappelt.

Im Schatten liegt noch Eis
auf einer Pfütze.
Dieser Sonntag ist dazu da
auf die Sonne zu warten,
auf das schmelzende Schillern
des Chitins, sein Aufglänzen
und sein Verschwinden.

13. März 2017 12:12










Konstantin Ames

Jedem Direktor seinen eigenen
Sender, RTEs Gleiwitz
heißt Rotterdam. RTE ist
natürlich keine Abkürzung für
Ratte und reimt sich so ziemlich
auf RT, es fehlt nicht mehr viel.

(Aus dem Leben eines Augenreims« 13.03.2017)

13. März 2017 13:24










Andreas H. Drescher

Die führenden Nieren empfehlen
sich auszuwachsen in den Stein
Je ein Standbild mit Sporen pro
Organ wenn es sich auch um
herum schon jetzt als Kolik wirft

Denn die Logik des Vertrauens
gilt nur noch bis zum Rand heißt
zur Membran Schonzeit für körper
eigene Bakterien bis auch unter ihnen
Wilderer auf Volkstribunisch machen

PHAGEN IM REIZDARM REPUBLIK

15. März 2017 17:23










Julia Trompeter

Schwazz Boxx

Nun, da wir endlich im Bett liegen!
Die Beine engumeinandergeschlungen
wie sehr lange Worte,
vollkommen unverständlich.
Haben ja vorher im Kino
was Grelles getrunken,
das jetzt durch den Kopf jagt,
poppig gegessen, ich glaube
genetisch verändernden Mais.
Die Leinwand wird dunkler,
auch der Mond taucht ab,
schließlich Filmriss.
Alles nichts, oder?
Nur noch, naja:

Und dein verwilderter Mund.

15. März 2017 19:24










Tobias Schoofs

IN MEMORIAM

wortlos und ängstlich wächst das
gedicht aus dem fleisch seinem boden
nichts als zittern ist es und wild
und geschmack – es kommt hervor

wie blut wie der schatten von blut
auf den wänden der adern den
labyrinthischen wegen durchs leben

(Herberto Hélder, 1930 – 2015)

16. März 2017 00:15










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (164)

16. März 2016, ein Mittwoch

Gestern mit Frau S. zur Beratung in Sachen Schwangerschafts-Verhütung: Spirale oder natürliche Messmethode? Was für einen Minenfeld: Seltsamer Geleitschutz mit erhöhter Wachsamkeit, auch hinsichtlich von Genderfragen. Zugleich sich aufbäumender Unwille, so viel Zeit dreinzugeben für Fragen mit massiv minoritärer Entscheidungsbefugnis. Zudem bringen Gespräche über Schwangerschafts-Verhütung vor allem Gespräche über Schwangerschaften mit sich. Zwischendurch sah ich mich immer wieder im Hallenbad mit schwimmringberingten Schwangeren Gymnastik treiben.

16. März 2017 12:07










Konstantin Ames

Lustich. – Einem Luhmannredeclip auf youtube Gibt es in unserer
Gesellschaft noch unverzichtbare Normen Keine Beschreibung möglich

beigeordnet finden + + + Jürgen Habermas im Privatfernsehen
sehen + + + Ein kurzes Gedicht von Norbert Lange lesen und
umgekehrt. +++ Ist das ein Gaunerzinken? + + + Nö. + + +

1. Liebe als Passion
14 Min.
2. Ökologie
27. Min.
3. Systemtheorie
13 Min.

(Küsst sie/ wo ihr sie findet!« 22.4.2012)

Aus: roughbook 024, S. 73

Für: Andrzej Kopacki

19. März 2017 12:52










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (165)

20. März 2016, ein Sonntag

Heute ist Frühlingsanfang. Soeben ermuntert mich Frau S., das vernachlässigte Tagebuch aufzunehmen. Ich erwähnte, dass es derzeit leidet. Wenn sie wüsste! Denn was zu Buche schlüge, ist nicht leicht zu beschreiben: auflodernder Widerwille gegen körperliche Nähe. Es ist beschämend. Aber immer wieder überkommt er mich. Er überkommt mich, wenn Frau S. selbstvergessen meine Finger streichelt, sehr sacht und leicht, aber dieses Sachte und Selbstvergessene enerviert mich, und ich ersinne Schlichen, diesen Streichelattacken zu entkommen. Ich nehme ihre Finger in die Hand, drücke sie, verankere sie, lege sie in Ketten. Dazu das Gefühl sexueller Nötigung. Gestern Abend – ich sah es kommen, denn zwei Tage waren ohne Sex verstrichen – war es also wieder so weit, und ich spürte Forcierung und Forderung, der ich nachgab ohne rechte Lust, oh weh – wohin soll das führen? Zermürbte Nacht, versalzener Morgen, ausgeschlafener wird man nicht davon.

Nebenan wohnt ein lieber Nachbar mit Familie – und seit neuestem mit Katze, die sich immer mal wieder im Haus herumtreibt. So auch gestern Abend, als Frau S. und ich nach vollem Tag die Treppen stiegen. Am Absatz meiner Wohnung trafen wir also auf den lieben Nachbarn mit Tochter auf Katzensuche. Die Tochter war erst etwas schüchtern, denn man kennt einander doch nur flüchtig, doch der liebe Nachbar war ungewöhnlich aufgeräumt, ermunterte die Tochter, einen Guten Abend zu wünschen, uns, die wir spürbar in die Wohnung drängten, gleichsam auf der Flucht, denn auf dem Vollbart des lieben Nachbarn lag senkrecht ein Schleimfaden, dick wie ein Tau und böse-gelb. Fast waren wir, höflich ignorierend, glücklich entschlüpft in die Wohnung, als die Tochter lauthals aufschrie, was ihm, Papa, denn da aus dem Mund fließe. Sie schrie so laut, dass ans Türenschließen nicht zu denken war, sondern wir gezwungen waren, stumm und betreten Zeuge zu sein, wie der liebe Nachbar zunächst ungläubig nachfragte, sich in den Bart griff, den sämigen Schleim abzog, in seine Hand starrte und ausrief: „Das ist ja schrecklich!“ Er wünschte uns darauf sehr traurig einen schönen Abend, worauf wir, die nun als Mitwisser enttarnt waren, leise die Tür schlossen und dahinter zu Boden sanken in tonlosem Lachkrampf. Hätten wir nur früher Signale gesendet und mit dem lieben Nachbarn gemeinsam in heiteres Lachen ausbrechen können! Vielleicht wäre alles gut geworden. Nun ist da ein tosender Makel, eine Blamage, ein schreckliches Etwas getreten.

20. März 2017 13:31










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (166)

21. März 2016, ein Montag

Großes Abendessen bei Frau S. mit Aikidoka: überaus vergnüglich, gelächtersatt, mit einer Lasagne wie Eintopf.

Hernach – Frau S. hatte Whisky ausgeschenkt – geriet das erotische après-ski ein wenig grotesk. Frau S. verfocht ihre Verführungen energisch ungestüm. Ich beharrte auf dem freien Willen, hielt einigen Schmerz aus und duckte mich hinter Palisaden gewisser Reserviertheit und literarisierter Ironie. Da sah ich, während all des Treibens, vor mir Thomas Mann.

21. März 2017 10:00










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (167)

22. März 2016, ein Dienstag

Sehne mich nach Nachtruhe. Und kaum, dass ich gestern vor dem Dojo auf Frau S. stoße, schlage ich auch schon vor, ob sie nicht die Nacht bei mir verbringen wolle. Gleichzeitig lähmt mich Mattigkeit, fast wie kränkliche Schlaffheit. Der Alkohol der Sonntagnacht. Heute erwacht in trübem Kreiseln: Leerlauf permanenten Urlaubs. Hin zum Training, zum Dojo, auf die Matte. Auch da: Mattigkeit, trotz guter Kondition. Mein versteiftes Ukemi nervt mich an, wenn der sensei mich nach vorn holt, und dieses Genervtsein lässt mein Ukemi nicht besser werden lässt. Geradezu Angst befällt mich dann vor solchem Schau-Ukemi, obwohl ich danach lechze. Selbst im Aikido kocht und brodelt es aus meinen Zwiespalten, die ich im Aikido zu lösen suche.

22. März 2017 10:31










Christian Lorenz Müller

DREI APHORISMEN FÜR REZENSENTEN

Die Rezensenten schrieben den Erfolg herbei. Als er angekommen war,
erwies er sich als lustloser Geselle, der dem Autor auf die Bühne folgte
und kein Wort herausbrachte.

Hauptsatzprosa: Arm- und beinamputierte Sprache, für die Rezensenten
nicht selten die Prothesen liefern.

Man lobte die Autorin für die „Alltagstauglichkeit ihrer Sprache“.
Was war damit gemeint? Dass sich dieses Buch in der U-Bahn lesen
lässt oder aufgeschlagen werden kann, bevor man den Müll runterbringt?
Alltagstauglich wie ein Waschlappen, ein Stück Seife oder das
Wohnzimmerparkett?

23. März 2017 11:50










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (168)

25. März 2016, ein Karfreitag

Betty Buttermilch liegt auf dem jüdischen Friedhof. Geboren 1862, gestorben 1920. Als ich im August 2005 dort war, fand ich Täubchen Bernheim, geb. Gimpel (1830–1907). Wie es wohl war, Mädchen mit solchen Namen seine Aufwartung zu machen?

23. März 2017 21:21










Mirko Bonné

Nach Tallaght

Four Courts! Museum!
Liffey! Heuston! James’s!
Fatima! Rialto!
Grand Canal! Suir Road!
Goldenbridge!
Drimnagh! Blackhorse!
Bluebell! Kylemore! Red Cow!
Kingswood! Belgard!
Cookstown!
Hospital! Tallaght!

*

23. März 2017 21:42










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (169)

26. März 2016, ein Oster-Sonnabend

Mein schwerer herzlicher Freund, dem in Kindertagen nicht anzusehen war, dass er nicht nur geistig Luthers Format zum Vorbild nehmen würde, sitzt nach zwei berliner Nächten wieder im Zug, und nun ostert die Sonne wie wild. Man hat von einer Minute auf die andere falsche Klamotten an. Morgens noch gefröstelt, ein halbhartes Ei später weiß man nicht, wohin mit Pulli und Mantel.

Wir besuchten die Matthäuspassion in der Philharmonie. Litten schadenfroh, als der Tenor seine Rezitative schief in die Ränge säbelte. Dazu eine Gambe, die sich binnen von fünf Takten verstimmte. Die Gambistin errötete – sehr schön. Dann heiteres Disputieren mit dem pastoralen Prachtfreund: Die neuere protestantische Theologie scheint sehr beflissen darin zu sein nachzuweisen, dass die Schuld an Jesu Hinrichtung nicht, wie es das Matthäusevangelium nassforsch einherbrüllt, die jüdischen Hohepriester trifft, sondern die – im selben Evangelium aus der Schusslinie gerückte – römische Justiz. Auffällig deshalb, weil die theologische Bibelforschung erstens) es sonst mit der historischen Akkuratesse gern weidlich ungenau nimmt und jeden historischen Einwand mit dem Hinweis auf den „wahren Kern“ vom Altar wischt; und weil sie zweitens) offenbar ein erhöhtes Interesse hegt, jedem Antisemitismus-Vorwurf zuvorzukommen. Welche rhetorische Finessen würde sie treiben, wenn die Nazis römische Justiziare verfolgt hätten? Im Grunde fein, an so einem Tag im bequemer Geselligkeit mit dem pastoralen Freund im Trüben der Religion zu fischen.

Schreck zur Nachtstunde: beim Zähneputzen einem alten verwitterten Mann mit Kapuze begegnet – im Spiegel.

24. März 2017 13:51










Mirko Bonné

An einem grauen Stuttgarter Mittag

endlos die Treppen vom Olgaeck
hinauf zur Zimmermannstraße.

Bestimmt war das früher mal ein
Weinberg, und Weinbergpferde

trotteten hier so wie jetzt wir.
Es ist Liebe hatte jemand dünn

an eine Betonwand gesprüht. Da,
ein weißer Engel, der beugte sich

über einen Brunnen ohne Wasser.
Asia-Imbiss und Nagelstudio. Felder

mit wilden Birnbäumen voller Disteln
lagen hier mal. Schiller im Gras. Und

der junge Hölderlin mit blonder Mähne
bis sonstwo. Diese silbernen Sommer.

Aber wohl kaum schöner, wie auch.
Das Gras war dasselbe. Das Grau

oben am Himmel. Die Zärtlichkeit,
die fehlt, bis du sie spürst, bis du

spürst, du lebst, sie war dieselbe,
die Abgestorbenheit ist nur Gerede.

*

26. März 2017 00:50










Andreas Louis Seyerlein

~

12.15 UTC – Ich habe zur Stunde eine Frage, die zu beant­worten vermut­lich nicht ganz leicht sein wird. In wenigen Minuten werde ich nämlich für einen guten Freund eine Schreib­ma­schine erwerben, eine mecha­ni­sche Reise­schreib­ma­schine des Typs Olympia Sple­ndid 66 in roter Farbe, ein wunder­schönes Stück aus dem Jahr 1959, ich würde sie im Grunde gern selbst besitzen. Mein Freund wird bald verreisen, ich nehme an, nicht ohne seine neue Schreib­ma­schine mit sich zu nehmen, eine Reise, die ihn durch Indien mit der Eisen­bahn von Mumbai nach Darjee­ling führen wird. Als ich meinen Freund Ludwig zum letzten Mal sah, arbei­tete er auf einem Note­book schrei­bend in einem Café an einer Geschichte über Algo­rithmen liebe­voller Selbst­be­fra­gung. Sein Note­book war zu diesem Zeit­punkt bereits einige Jahre alt, jene Orte des Gehäuses, da es Ton und Bild­auf­nahmen seiner nächsten Umge­bung anfer­tigen konnte, waren mehr­fach mit selbst­kle­bendem Gewebe abge­deckt, so dass weder Ton noch Licht in die Schreib­ma­schine gelangen konnten, um von dort aus mögli­cher­weise unbe­merkt an einen geheimen Ort in der digi­tale Sphäre gesendet zu werden. Ich will nicht sagen, dass Ludwig sich in irgend­einer Weise verfolgt fühlen würde, er erwähnte aber bei Gele­gen­heit, er könne schon seit langer Zeit nicht mehr dafür garan­tieren, dass seine elek­tro­ni­sche Schreib­ma­schine, sein Note­book, sich tatsäch­lich loyal verhalten würde. Er wünschte sich, seine Zeichen wieder einmal unmit­telbar auf Papier zu setzen, bedin­gungs­loses Vertrauen haben zu können. Ich werde ihm seinen Wunsch erfüllen. Nun stellt sich, wie berichtet, die Frage, was hat mein Freund Ludwig auf den Papieren noch vor, wie lange Zeit bleibt ihm noch? Wie viele Farb­bänder sollte ich für Ludwig in Sicher­heit bringen? Sie sind rar geworden, sie werden irgend­wann verschwinden. – stop

18.01 UTC – Ich stelle mir vor wie mein Vater an einem Montag, wie dem vergan­genen Montag, in seinem Arbeits­zimmer vor seinem Compu­ter­bild­schirm sitzt. Er würde sich, wenn er noch lebte, an jenem Montag ganz sicher mit dem Internet verbunden haben, um sehr aufmerksam einer Anhö­rung des U.S. Kongresses zu folgen, die sich der Frage widmete, ob der 45. Präsi­dent der Verei­nigten Staaten von Amerika die Wahr­heit oder wissent­lich die Unwahr­heit erzählte, als er den 44. Präsi­denten der Verei­nigten Staaten von Amerika über den Kurz­nach­rich­ten­dienst Twitter eines schweren Verge­hens bezich­tigte. Ich sehe wie mein Vater seinen Kopf zur Seite neigt, er lauscht, er wartet, es ist ein span­nender Tag. – Ich habe meinen Vater immer wieder einmal beob­achtet wie er las oder schlief oder an seinem Computer arbei­tete. Manchmal dachte ich, dass er nun wirk­lich alt geworden sei, obwohl ich ihn immer schon als einen alten Mann wahr­ge­nommen hatte, eben sehr viel älter als ich selbst. Ich erin­nere mich an einen Sommer­abend, vor fünf Jahren. Mein Vater sass auf einem Stuhl in seinem Garten. Vor ihm stand ein kleiner Tisch und auf diesem Tisch eine Flasche Wasser mit einem Dreh­ver­schluss. Ich glaubte damals, dass mein Vater mich nicht bemerkte. Er schien mit der Flasche zu spre­chen. Er beugte sich vor, hielt die Flasche mit der einen Hand fest, während er mit der anderen Hand an ihrem Verschluss drehte. Aber die Flasche war nicht leicht fest­zu­halten gewesen, vermut­lich deshalb, weil sich die Feuchte der Luft auf ihr nieder­ge­schlagen hatte. Also lehnte sich mein Vater wieder auf seinem Stuhl zurück und schloss die Augen. Ich nehme an, er wird einge­schlafen sein. Als er wieder erwachte, war ich noch immer da und auch die Flasche stand noch auf dem Tisch. Mein Vater beugte sich vor, nahm die Flasche und drehte an ihrem Verschluss. Erneut schien er sich mit der Flasche zu unter­halten, ohne aber die rich­tigen Worte zu finden, weil die Flasche sich noch immer dagegen wehrte, geöffnet zu werden. Also lehnte sich mein Vater erneut zurück, er schüt­telte den Kopf. In diesem Moment schwebte eine Libelle über den Tisch. Sie betrach­tete meinen Vater, setzte sich auf den Verschluss der Flasche und faltete ihre Flügel. Ein Moment der Stille, des Frie­dens. Ein paar Zikaden waren zu hören, sonst nichts. Mein Vater war bald wieder einge­schlafen, es wurde dunkel und die Libelle verschwand. Als er erwachte, saß ich unmit­telbar vor ihm. Ich hatte die Flasche für ihn geöffnet und ein Glas mit Wasser gefüllt. Mein Vater erzählte, dass er sich gewun­dert habe, warum er die Flasche nicht öffnen konnte, er habe sie doch selbst zuge­dreht. – stop

> particles

26. März 2017 09:43










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (170)

27. März 2016, ein Oster-Sonntag

Heute morgen strebte im späten Morgentraum Herr T. in grauem Mantel und Aktentasche an mir vorüber. Dem Anschein nach war er etwa vierzig bis fünfzig Jahre alt – in jenem Alter, in dem er für mich noch Nenn-Onkel T. war. Und erwachend überlegte ich, wie es denn käme, dass der nun weit in die 80er gejahrte T., mit dem ich doch keinerlei Berührung habe als durch zeitweilige Berichte der Eltern, mir so unvermutet und überraschend begegne. Und natürlich drängte sich der Verdacht auf, es mute ja wie jene Träume an, in denen Verstorbene sich noch einmal kurz blicken lassen. So stand ich auf und rief, wie es das Sonntagsritual will, bei den Eltern an. Meine Mutter erzählte, ohne danach gefragt worden zu sein, am Mittwoch werde Herr T. beerdigt. Er war am vergangenen Sonntag nach kurzer, schwerer Leukämie überraschend verstorben. Nun überlege ich sehr intensiv, ob meine Mutter in jüngster Vergangenheit Andeutungen gemacht hatte, die Herrn T. in mein Gedankenfeld hätten rücken können. Weder meine Mutter noch ich können sich daran erinnern, obwohl ich das leicht Spukhafte dieser Rundgänge Verstorbener gern dem Labor der Psychologie überließe. Aber diese Koinzidenz ist arg.

26. März 2017 14:25










Gerald Koll

Das fünfzigste Jahr (171)

29. März 2016, ein Dienstag

Zwei Tage wie hinter Barrikaden, zurückgezogen in meine kleine hübsche Wohnung. Nur zum Training gestern Abend bin ich raus, und selbst dazu musste ich mich zwingen. Ich habe diesen Drang, mich von allem Sozialen abzuschotten und zum Käfer zu werden. Las Stevensons Dr. Jeckyll in der Übersetzung von M., der an einigen Stellen überraschend das englische Original durchscheinen ließ, wie jene Restauratoren, die am Ende ein paar Stellen unbehandelt lassen aus Respekt vor dem Ursprungszustand.

In der Nacht träumte ich, in Japan verloren zu gehen. Es müssen die Morgenstunden gewesen sein, denn zuvor war ich bereits erwacht mit üblem Schmerz in den Nebenhöhlen und glücklich wieder entschlummert. Dann war mir, als bebte die Erde. Dann wiederum ging ich über einen Steg, wie um eine Insel, immer weiter vorwärts, aber ohne Plan, und am Ende wusste ich nicht mehr, wie ich zurückkommen sollte, wie ich irgendetwas finden oder auch nur den Reisegefährten D. wiederfinden sollte. In mir schwamm das unklare Gefühl von selbst eingebrocktem In-der-Irre-Sein. Entsprechend trübe erwachte ich erneut, nun mit lähmender Schwere im Gebein. Das Aufstehen als Akt mit ungewissem Ausgang.

Nach dem Aikido meine tägliche Fanta mit Limette und einem Schuss Eierlikör – fast schon ein Muss.

27. März 2017 11:26










Karin Fellner

zwei Flügel. sie tönen. sie ähneln Ahornzwickern, sind schwarz, ihr Singsang erinnert an portable Radios, sie schwingen ein und auf, mit oder ohne Pedal, leise hängen sie an der Autorotation, an mehreren Füßen, pendeln, die Tastsinne werden gedrückt in embryonale Falten, Portieren, sie öffnen sich, spreizen die Haut, buchten aus, Halteren schwingen im Gegentakt, halten sie? hängen aneinander, lassen per Taste sich einklinken ins Gerüst, bewegen sich paarweise, unabhängig, sie knicken nicht ein à la Rabenbein, zur Seite orientiert, an die Fersen geheftet, hegetōr oneirōn, rauschen sie ohne Masse mit Gruppengeschwindigkeit vorbei an Faltenwürfen in die nächste Sequenz –

28. März 2017 06:42










Christian Lorenz Müller

HANDSCHUHE INS GRAS

Ein warmer Wind
bindet die Birke so grün.
Der frisch gekehrte Himmel
und mein besenreines Herz.

Ich setze mich an den Fluss,
an das sonnenblanke Fenster,
werfe meine Handschuhe ins Gras
und ich sage:
Zwei nutzlos gewordene Wischlappen!
Schau, welch aufgeräumter Stimmung
die Leute sind, die auf der Lände liegen.

Du hast Feierabend
und das am frühen Nachmittag.

29. März 2017 13:04