Björn Kiehne
Schattenspiel auf deinen Lidern;
Wie du den Sommer einfängst –
deine Haut sandgolden.
Lass mich das Meer sein,
das an deine Strände brandet,
die eine Sonne, die nicht erlischt
und darüber hinaus:
Lass mich dein Meer sein –
die Schatten mit Wellenfingern
zerstreichen, deine Augen aufküssen
aus diesem endlichen Traum!
Und jetzt?
Lade ich den Winter ein,
die Sonne verspricht nichts mehr.
Es ist, flüstern die Wellen,
es ist, glitzert der Horizont –
der letzte Tag.
Das Meer zieht sich zurück,
die Badetücher eingerollt;
ich bitte den Winter,
mir Stürme zu schicken,
mir das Bett zu richten
in Dünen aus Schnee.
18. Mai 2009 22:50
Björn Kiehne
Der Duft von Kaffee,
Eisbärbrummen im Kühlschrank,
die Morgensonne.
BÄNKER HÄNGT AM BALKEN
Liebste, mach‘ die Balkontür auf,
lass den Morgen rein,
Margeriten in die Wohnung blüh’n.
FIEBERKURVE ERTRINKT IM ATLANTIK
Liebster, mach‘ das Radio an,
lass das Meer rein,
Wellenwirbel aus Jazz und Blues.
OPEL SEUFZT IN SCHROTTPRESSE
Komm zurück ins Bett,
mit Kaffeeduft im Haar –
es ist noch alles da!
15. Mai 2009 14:36
Björn Kiehne
Blau Grün Gelb
Wiesen Felder Wind
schwerblauer Himmel
Rapsleuchten am Horizont
Das Schüchterne Kind
streicht durch feuchtes Gras
tastet Schritt für Schritt die Welt aus
Der Tag riecht nach nasser Erde
Eine Lerche steigt auf
Ihr Gesang zerreißt die Wolken
weit weg
irgendwo
beginnt es
zu regnen
13. Mai 2009 07:27