Mirko Bonné

50 Gedichte

4

niemand liebte dieses
er)mit seinem
von auge geklemmt
in einen fels von

stirne.Nie
mand

liebte
groß die schnelle
dicke
helle schlange von einer

stimme diese

wurzel
gleichen beine
oder
fußhände;

niemand
konnte je hatte

je liebe geliebt wessen dessen
klimmender schultern komisches zwielicht
:niemals,nie
(mand.

Nichts

E. E. Cummings

Für Arne Rautenberg

*

9. April 2009 11:26










Mirko Bonné

Kiesel

Im nächtlichen Garten zu Weißenfels
üben Gänse zu fliegen mit Ellbogensegeln.

Hardenberg spuckt, nervös, wie er ist,
ausgelassen vor lauter Vorfreude.

Friss er die Kiesel, gröhlt Tieck.
Der Arsch stopft mich mit Steinchen!

Am Waldrand blinkt das Cabriolet auf,
Charpentiers frei fliegende Sterne.

Novalis rennt los und brüllt: Alles stop,
Tiecks Kiesel rieseln aus mir raus.

*

25. Februar 2009 19:41










Mirko Bonné

Astroland

Das Meer war so laut! In der Luft Wogen,
und Himmel und See vom selben Grau:
Über den Holzpier kam bloß ein Schwarm
lachender Vögel aus dem Nebel herein.
Frachtschiffe waren zu hören, ihre Hörner
in Dunstschwaden vor Rockaway Point,
die Brandung, die Gischt, Seevögel. Leicht
flogen sie einen Bogen um das verrostete
Riesenrad bei der Mondrakete und segelten
durch die Karussells. Und der Nebel stieg
vom leeren Strand auf, hüllte Mietblocks ein,
Gondeln der Balkone, aus Feuertreppen
die Achterbahn im Coney Island der Möwen.

*

10. Februar 2009 20:12